Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

937 Purchstal datz Wesenberch, das ich gechauft han von dem Wesenberger“. Quellen: oöLA, Dipl. II/214 und 215; oöUB V/306. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 168. Lage: 9,6 v.o., 8,9 v.r.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Genealogie des bedeutenden Geschlechtes der Herren von Wesen ist mittlerweile durch Alois Zauner präzise aufgearbeitet. Demnach wurde Burg Wesenberg in der zweiten H. d. 12. Jhdts. durch Friedrich II. von Wesen erbaut; zur Burganlage gehörte eine umfangreiche Grundherrschaft, deren Kern auf eine Besitzteilung mit Friedrichs Brüdern Richer und Wernhard zurückgehen dürfte. 1194 nannte sich Friedrich zum ersten Mal nach der Herrschaft Wesenberg. Er starb kurz nach dieser Nennung und wurde im Stift Reichersberg begraben. Wesenberg muss vor 1296 in einer Fehde zerstört worden sein, die Burg wird seither nur noch als „Purchstal“ geführt. Unter den neuen Besitzern, den Herren von Waldeck, dürfte Wesenberg bald aufgegeben worden sein, denn weitere urkundliche Erwähnungen fehlen. Wie von N. Grabherr richtig vermerkt, zeichnete sich die noch in den 1970er Jahren bestens erhaltene Substruktion durch vier bis fünf mächtige, aus dem Felsen geschlagene Gräben aus, welche das markant über der Kößlbachschlucht gelegene Kernwerk halbkreisförmig gegen das Hinterland abriegelten. Ältere Berichte sprechen auch von erhaltenen Mauerzügen am Burghügel. Vor wenigen Jahren wurde die bemerkenswerte Anlage, die nicht unter Denkmalschutz stand, bei landwirtschaftlichen Meliorationsarbeiten leider weitgehend zerstört. Obwohl die Notwendigkeit eines Bringungsweges auf dem exponierten Sporn nicht erkennbar ist, vollendeten Planierungsarbeiten dieses sinnlose Vernichtungswerk, das behördlich unbedingt verhindert hätte werden müssen. So lässt sich der Standort des 800 Jahre alten Objekts heute nur noch erahnen. B. FREY 1927, 63 SCHIFFMANN 1935b, 525 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 21, 15 REITINGER 1968, 447 ZAUNER 1993, 150 STEINGRUBER 2011, 12f. C. D. 48013 KG Oberaichberg, GST-NR 925, 927/2, 924/5 E. X 32731, Y 368202 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk (weitgehend zerstört) M/25/6 Stein (Steininger) M/25/6 Stein: Der Sitz zu Stein dürfte mit dem Bh. Steininger, Haus Nr. 3 der O. Straß, KG. Wesenufer, ident sein; im Gelände kein diesbezügliches Erdwerk erkennbar. 1300 V.1. Albert (vnd) Chunrat di Steiner. Quelle: Mon. Boic. 30/2, S. 2. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 17 und 372. Lage: 17,6 v.o., 2,3 v.li.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. In der DORIS Datenbank „Hofnamen und Häusergeschichte“ wird das Anwesen in Straß 3 als vulgo Bauerngut bezeichnet. Merkmale eines Sitzes sind nicht erkennbar. Der gesuchte Sitz zu Stein ist mglw. mit dem Anwesen vulgo Steininger in Graben 8 zu identifizieren, das in der DORIS Datenbank als vulgo Burglehen bezeichnet wird. B. C. D. 48022 KG Wesenufer E. X 38137, Y 364857 (Straß 3)

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