Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

920 Kurbayerische u. Österreichische Defensionslinie, OG St. Roman M/18/2 Alte Schanz (Simling, Schauerlix) M/18/2 Schanze: Ausgedehntes Erdwerk einer Linienschanze nächst der O. Simling, OG. St. Roman, KG. Ginzldorf , die Grenze gegen das Gemeindegebiet von der MG. Engelhartszell bildend; Flurname „Alte Schanz“. Quelle: oöLA, Grenzkarte gegen das Hochstift Passau vom 21. XI. 1765, Krackowizer, Patentesammlung, Hs. 164. Lage: 3,5 v.o., 15,0 v.li.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Das etwa 0,35 km lange Schanzwerk, das offensichtlich einen Abschnitt der österreichischen Defension im Spanischen Erbfolgekrieg bildete, befindet sich an einer Altstraße, etwa halben Weges zwischen dem Weiler Simling und dem bäuerlichen Anwesen vulgo Schauerlix. Der in der Gegend nicht seltene Flurname Schefberg dürfte auf eine alte Handelsstraße hinweisen, die hier vorbeiführte. Das Erdwerk definiert die Gemeindegrenze von St. Roman und Engelhartszell, liegt aber laut Auswertung der Digitalen Geländemodelle in der KG Ginzldorf, die zur OG St. Roman zählt. B. ROBL 2016 C. D. 48006 KG Ginzldorf, GST-NR 1892/19, 1891/15 - 16 E. 25831,30 / 371548,73 (nördlichster Punkt) 25843,87 / 371410,49 (Wegkreuzung) 25814,76 / 371235,86 (südlichster Punkt) F. Schanzwerk DATENSATZ / DATENSÄTZE IN KORREKTE GEMEINDE TRANSFERIERT: M/18/3 Kleiner Schefberg (Schnürberg) M/10/2 Schanze: Auf dem Schnürberg, nächst der Höhenkote 525, der Linienwall mit einer Redoute, O. Schnürberg, KG. Neukirchendorf. 1702 von bairischen Schanzarbeitern auf Befehl des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern im österr. Erbfolgekrieg errichtet. Quelle: Commiss. Relation des Freiherrn G. A. Hoheneck (oöLA, Schl.A., Hs 17). Lit.: Lamprecht, Archäologische Streifzüge (oöLA, Bibl. I 93). Lage: 7,0 v.o., 8,2 v.li.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Kurbayerische Defension im Sauwald ist bereits in den 1870er Jahren von dem Priester und Heimatforscher Johann Evangelist Lamprecht eingehend beschrieben worden. Lamprecht hat seinerzeit auch eine gute Planskizze der Befestigungen am Kleinen Schefberg, der früher „Schnierberg“ genannt wurde, angefertigt. Trotz Lagebeschreibung und Planskizze ist es Norbert Grabherr gelungen, das Schanzwerk falsch zu verorten. Die von Lamprecht beschriebenen Befestigungen befinden sich nämlich in der OG St. Roman, und nicht in der MG Kopfing. Die angeführte Katastralgemeinde (Neukirchendorf) ist falsch, das Schanzwerk liegt in der KG Altendorf. Die postulierte Verortung „nächst der Höhenkote 525“ ist ebenfalls unrichtig, denn der Kleine Schefberg wies früher die Höhenkote 725 m auf. (Der Gipfel ist heute nicht mehr vorhanden, da er durch den Steinbruchbetrieb der Fa. Kapsreiter abgetragen wurde). Wie schon Lamprecht seinerzeit festhielt, besteht die Verschanzung aus einem Linearwall und einer Viereckschanze (Redoute), die er als „Blockhaus“ bezeichnet hat. Der Erdwall hat seinen Anfang in der Ortschaft Schnürberg und zieht sich über die heute nicht mehr vorhandene Gipfelpartie des

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