Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

899 Viereckschanze überhaupt nicht erwähnt, dafür aber eine muldenförmige Vertiefung, die der Weltpriester als Mittelpunkt eines antiken Befestigungswerkes interpretiert hat: „… weiter vorwärts und abwärts gegen Norden zeigt sich eine, etwa 250 Schritte lange, und 60 Schritte breite, muldenförmige Vertiefung, welche als der focus, d. i. Mittelpunkt der antiken, dieses Defilé schützenden Befestigungswerkes zu halten ist; durch das Gehölz ziehen sich mehrere geradlienige, keinesfalls von der Natur gebildete Gräben; freilich wohl haben zerstörende Menschenhände vieles davon unkenntlich gemacht.“ Das von J. Lamprecht vermutete antike Befestigungswerk ist im ALS-Geländemodell nicht verifizierbar. Die von N. Grabherr angeführten Koordinaten sind falsch, denn sie verweisen nicht auf das Pfarrholz, sondern auf das Areal westlich des sog. Bründlholzes. B. LAMPRECHT 1877, 7ff. REITINGER 1968, 343 C. D. 22445,26 / 358839,96 E. 48130 KG Riedlhof F. Kein Schanzwerk erkennbar M/12/6 Riedlhueb M/12/6 Riedlhueb: Der Sedelhof Riedlhueb ist ident mit dem Haus Nr. 6 der O. und KG. Riedlhof. Ca. 1503 Riedlhueb ain Sedlhof des Christoph von Ritschan. Quelle: oöLA, Schl.A. Hs 44, fol. 86. Lage: 24,3 v.u., 10,9 v.li .u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf den Talgrund des Wiesbaches, wenige Meter nordwestlich des Anwesens vulgo Huebbauer in Riedlhof 5. Der Lagebeschreibung verweist aber auf das Anwesen vulgo Schönbauerngut zu Riedlhueb in Riedlhof 6, das der Herrschaft Schloss Raab gehörte. Der gesuchte Sedelhof Riedlhueb dürfte jedoch aufgrund des Hausnamens mit dem bäuerlichen Anwesen vulgo Huebbauer in Riedlhof 5 zu identifizieren sein. B. SCHIFFMANN 1935b, 279 C. D. 48130 KG Riedlhof, Riedlhof 5 E. 24018,78 / 357843,36 F. Sedelhof (?) M/12/7 Mühle zu Riedlhof (Riedlhof) M/12/7 Schanze: Auf dem Höhenrücken, der von dem Raaber Bach umflossen wird, oberhalb der Mühle zu Riedlhof, O. und KG. Riedlhof, ist das Erdwerk einer schanzenartigen Verwallung erkennbar; keine Beurkundung. Lit.: Lamprecht, Beschreibung d. Ortes Rab, S. 8 und 9 (Fußnote). Lage: 24,7 v.u., 11,5 v.li.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung und die Blattschnittkoordinaten verweisen auf die bewaldete Kuppe nahe der Mühle zu Riedlhub (Riedlhofmühle) in Riedlhof 4, die vom Wiesbach halbkreisförmig umflossen wird (KG Riedlhof, GST-NR 1188). Der ursprüngliche Bericht von Johann Lamprecht beschreibt eine antike Befestigung, ein sog. Monopyrgium, die sich auf der obig angeführten Kuppe befunden haben soll: „Der oberhalb der Mühle zu Riedlhof befindliche, in einer scharfen Krümmung von der großen Rab umflossenen Hochrücken trug ebenfalls ein das Rabthal nach auf- und abwärts überwachendes Monopyrgium …“

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