Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

898 M/12/4 Pfarrholz I M/12/4 Schanze: Erdwerk einer Viereckschanze im sogenannten Pfarrholz, KG. Raab; keine Beurkundung. Lit.: Lamprecht, Beschreibung d. Ortes Rab, S. 7 ff. Lage: 23,9 v.u., 9,9 v.li.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag zu der fraglichen Viereckschanze wurde aus dem Buch „Beschreibung des Ortes Rab und dessen Umgebung“ von Johann Evangelist Lamprecht (1877) übernommen, wobei sich Grabherr in der Lokalisierung völlig vertan hat. Die Beschreibung von Lamprecht verweist auf das sog. Pfarrholz, das sich etwa 1,3 bis 2 km nordwestlich der Pfarrkirche hl. Michael in Raab befindet. Die von Norbert Grabherr dazu übermittelten Blattschnittkoordinaten verweisen jedoch auf das sog. Bründlholz. Der ursprüngliche Bericht von Johann Lamprecht beschreibt die angeblichen Befestigungen im Pfarrholz mit folgenden Worten: „Nordwestlich von Rab im sogenannten „Pfarrholz“ auf dem das Raber- und Witraunthal abscheidenden Höhenkamme findet sich eine im regulären Vierecke ausgeworfene Vertiefung zu 15– 18 Fuß und von 15 Klafter an jeder Längenseite, innerhalb welcher einstmals eine, die Verbindung zwischen den Kastellen Einburg und Staßwitraun vermittelnde Hochwarte postirt war; weiter vorwärts und abwärts gegen Norden zeigt sich eine, etwa 250 Schritte lange, und 60 Schritte breite, muldenförmige Vertiefung, welche als der focus, d. i. Mittelpunkt der antiken, dieses Defilé schützenden Befestigungswerkes zu halten ist; durch das Gehölz ziehen sich mehrere geradlienige, keinesfalls von der Natur gebildete Gräben; freilich wohl haben zerstörende Menschenhände vieles davon unkenntlich gemacht. Die von Lamprecht angeführten „Vertiefungen“ bzw. „Mulden“, die als Rudimente eines antiken Befestigungswerkes interpretiert werden, sind weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Im südlichen Teil des Gehölzes ist im ALSGeländemodell allerdings eine unregelmäßige Verwallung zu erkennen. Es dürfte sich bei dem Erdwerk nicht um eine Befestigung, sondern um eine Vermarkung handeln (KG Raab, GST-NR 1571, 15/2, 16). B. LAMPRECHT 1877, 7ff. REITINGER 1968, 343 C. D. 48127 KG Raab, GST-NR 1571, 15/2, 16 E. 22459,15 / 358431,84 22422,11 / 358217,53 F. Erdwerk M/12/5 Pfarrholz II M/12/5 Schanze: Verschliffenes Erdwerk einer Viereckschanze, KG. Raab, ca. 180 m : 45 m, ungefähr 600 m nördlich von 12/4); keine Beurkundung. Lit.: Lamprecht, Beschreibung d. Ortes Rab, S. 7 ff.; Jandaurek, Die Straßen der Römer, S. 233. Lage: 23,8 v.u., 9,1 v.li.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Eine zweite Viereckschanze soll sich nach N. Grabherr etwa 600 m nördlich des obig angeführten Erdwerks im Pfarrholz befinden. Im originalen Bericht von Johann Lamprecht wird diese

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