Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

896 12 MG Raab M/12/1 Einburg (Eibenburg, Schlossbauer) M/12/1 Einburg: Die Erdsubstruktion der Burg Einburg beim Bh. Schloßbauer, O. Einburg, KG. Niederham (die Schreibweise wechselt mit Einberg und Einburg, ältere Ybenberch). Ca. 1130 Megingoz de Ybenberch (er war ein Waldegger); 1384 IV.20. daz Eynberg die Veste in dem gericht zw Scherding gelegen 1390 Albrecht vnd Hanns von Trawn Einberg; ca. 1540 Adam von Traun zu Eschlberg hat den Sütz Einberg inne. Quellen: oöUB I/299, X/246; oöLA, Schl.A. Hs 4 fol. 85. Lit.: Lamprecht, Beschreibung des Ortes Rab, S. 39 ff. und Archäologische Streifzüge (oöLA, Bibl. I 93); Grüll, Innviertel, S. 174. Lage: 22,0 v.u., 3,3 v.li.u . (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Eine erste Beschreibung der ehedem bedeutenden Burganlage erfolgte durch Johann Evangelist Lamprecht in den 1870er Jahren: „Burgstall Einburg an der Pram in der Gemeinde Rab. Tab: F. fig. I. Südwestlich ¾ Stunden vom Markte Rab stand am rechten Pramufer auf einer steilen, das Pramthal weithin beherrschenden Höhe durch die Zeit des Mittelalters bis zu Ende des 16. Jahrhunderts herab, das Schloß: Einburg, Einberg, Ybenberch, Ibenperg, über römischen Fundamenten erbaut, auf welchem vom Beginne des 12. Jahrh. bis zum J. 1385 die Herren von Waldeck, ein angesehenes Adelsgeschlecht, als Lehenmanner des Hochstiftes Passau sassen, u. denen als Lehenbesitzer die Herren von Traun folgten. Heutzutage prasentiert sich das Burgstall Einburg in folgender Gestalt: An der Stelle des ehemaligen Schlosses, und zwar auf dem Plateau des über das Niveau der Pram 15 Klafter hoch aufsteigenden Burghügels befindet sich dermals das sogenannte Schloßbauerngut mit seinen Wirtschaftsgebäuden; der steil abfallende Burghügel ist nord- u. südwarts von tief- u. scharfausgeprägten Gräben u. Wallerhöhungen kreisförmig umschlossen; an der Ostseite, an der sich die Zugänge u. Zugbrücken befanden, sind die Graben zugefüllt u. eingeebnet; auch ein dritter u. äusserer Graben umschloß an der Ostseite die Burg; heute erübrigen davon nur die beiden, gegen den West-Abhang verlaufenden Endreste. Aus der Anlage dieses etwa 4-5 Joch umfassenden Festungswerkes zu schließen, ist selbes immerhin ein wichtiges Glied der Pramthal-Kastelle gewesen.“ Lamprecht vermutete seinerzeit ein römisches Kastell als Vorgängeranlage der mittelalterlichen Einburg; Funde und Befunde, die diese These erhärten könnten, sind aber nicht vorhanden. Seine Beschreibung der mittelalterlichen Baureste ist aber im Wesentlichen noch heute gültig. Die Erdsubstruktion der Einburg ist seit der Barockzeit von dem bäuerlichen Anwesen vulgo Schlossbauerngut in Einburg 1 überformt. Der ehedem stattliche Gutshof wurde offensichtlich bereits in den 1970er Jahren von den Einwohnern verlassen und ist heute völlig verwahrlost. Die ruinösen Nebengebäude wurden bereits abgetragen, das Wohngebäude soll angeblich demnächst folgen. Es ist zu befürchten, dass bei der allfälligen Demolierung des Hauptgebäudes auch die Substruktion der ehem. Burganlage vernichtet wird. B. LAMPRECHT 1877, 39ff. LAMPRECHT 1879 SCHIFFMANN 1935a, 248 SCHIFFMANN 1935b, 364 GRÜLL 1964, Nr. 19, 174 REITINGER 1968, 343 DEHIO 2020, 753f. C. Planskizze von Johann Lamprecht (Tab. F, Fig. I) D. 48122 KG Niedernham, GST-NR 1677/1, 1677/2, 1673/2, 1678, 1680/1, .86; (nahe) Einburg 1 E. X 20906, Y 356062 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk

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