Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

873 12 OG Kleinzell im Mühlkreis L/12/1 Apfelsbach L/12/1 Apfelsbach: Stammsitz der Aphelspekch, eines ritterbürtigen Geschlechtes, in der O. Apfelsbach, KG. Kleinzell, anzunehmen, jedoch nicht lok. 1190 Chunradus de Aphilspache. Quelle: oöUB I/593. Lit.: Pröll, Schlägl, S. 205. Lage: 5,7 v.o., 11,5 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz ist nicht lokalisierbar. B. SCHIFFMANN 1935a, 32 ZEMAN 1957, Nr. 4, 478 REITINGER 1968, 214 C. D. 47210 KG Kleinzell E. X 49639, Y 370921 F. Nicht lokalisierter Ansitz / Burgstelle / Wehranlage L/12/2 Grub (Schlößl, Gruberhof, Hof zu Grub) L/12/2 Hochhaus: In der O. Grub, KG. Kleinzell, befindet sich neben dem Bh. Hofbauer die Substruktion eines Sitzes. Flurname „Hochhaus“. 1282 de Grube; ev. bezieht sich die Nennung 1480 V.1. Marks Kaczprenner zu Grueb, auf dieses Grub (siehe auch 11/1)). Quellen: oöUB III/160; oöLA, HA. Götzendorf, Urk. Nr. 43. Lage: 10,9 v.o., 11,6 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Lagebeschreibung und die Koordinaten erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal südöstlich eines ehem. Granitsteinbruches, der heute als Naturbadesee (sog. Resilacke) genutzt wird (KG Kleinzell, GST-NR 1878/1). Die Lagebeschreibung verweist auf einen „Bauernhof Hofbauer“, der in einer „Ortschaft Grub“ liegen soll. Die Suche nach diesem Hofbauergut ist müßig, da es die postulierte Ortschaft Grub nach dem offiziellen Ortsverzeichnis der Statistik Austria gar nicht gibt! Der wirre Eintrag entstand offensichtlich durch die nachlässige Übernahme eines Fundberichtes des Heimatforschers Vitus Ecker. Der originale Bericht bezieht sich allerdings auf das Anwesen vulgo Gruberhof (Hof zu Grub, Grubergut bei der Zell) in Kleinzell 54 (alte Adresse!). Unterhalb des Gutshofes befand sich ein Weiher, hier soll sich nach Überlieferung der Einwohner ein „Schlößl“ befunden haben. Der hier anhaftende Flurname war angeblich „Hochhaus“. Vitus Ecker berichtet: „Grub. Kleinzell Nr. 55 oder 54. Flurname Hochhaus. urk. 1282 de grube. Die Gruber vermutl. Dienstleute der Blankenberger. Es war ein kleines Wasserschloß, dessen Weiher z.T. noch bis etwa 1965 zu sehen war. Katharina Höglinger am Hof zu Grub erzählt 1929, sie habe noch mitgeholfen Mauerreste des Schlößls abzutragen. Der Hof zu Grub war 1958 nur noch Bauruine. Nicht mehr erbaut. Steinbruch.“ Der angeführte Weiher ist offensichtlich mit der Parz. Nr. 1942 des Franz. Kat. zu identifizieren (KG Kleinzell, GST-NR 1941/1, 1943/1). Der Gutshof und der Teich wurden bei der Erweiterung des Plöckinger Steinbruches zerstört. Die von Vitus Ecker in den 1950er Jahren aufgenommenen Bilder zeigen den Weiher sowie das ruinöse Grubergut, positive Merkmale eines Sitzes sind allerdings nicht erkennbar. B. REITINGER 1968, 214 C. D. 47210 KG Kleinzell, GST-NR 1941/1, 1943/1, 1965

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