Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

857 Grundbesitzers wurden mehrmals beim Fällen der Bäume Ziegelstücke, u. einmal ein 11-12’’ hoher, u. 9’’ breiter Topf aus grauem Thon aufgefunden.“ Lamprecht interpretierte die Formationen als „römisch-gothisches Verschanzungswerk“; eine mittelalterliche Burg schloß er dagegen dezidiert aus. Josef Reitinger widersprach dem, er deutete den „Hager Burgstall“ als Rudiment einer mittelalterlichen Burganlage. Erst seit Einführung der Digitalen Geländemodelle ist es möglich, die Formationen einer genaueren Betrachtung zuzuführen, da der dichte Bewuchs mit Hecken und Jungwald einen vollständigen Überblick bislang eher verwehrte. Die westliche Formation besteht aus einem etwa 80 m langen und 25 bis 30 m breiten Sporn, der bis zu 10 m hoch aus dem Talgrund aufragt. Er wird durch zwei Abschnittsgräben durchtrennt, wodurch ein größeres Mittelwerk im Süden und zwei kleinere Vorwerke im Norden entstanden sind. Die östliche Formation ist von ähnlicher Art, denn sie weist etwa 60 m Länge und 25 m Breite auf, und wird ebenfalls durch zwei Gräben durchtrennt. Nach Autopsie von M. Pollak dürfte die auffällige Gliederung auf das Feste Haus sowie auf den Wirtschaftsteil verweisen. Wenige Meter östlich befindet sich ein weiterer Sporn, der aber entgegen der Planskizze von Lamprecht keine Spuren einer Bewehrung aufweist. Nach DEHIO wird die Wehranlage im 12. Jhdt. als predium Iwenbach urkundlich erwähnt. Das für diese Gegend einzigartige Flurdenkmal sollte unter Schutz gestellt werden, bevor es durch forstwirtschaftliche und sonstige Maßnahmen für immer zerstört wird. B. LAMPRECHT 1877, Fußnote 1, 10f. LAMPRECHT 1879 BERGER 1931, 231ff. SCHIFFMANN 1935a, 247 (Eibenbach) SCHIFFMANN 1940, 210 REITINGER 1968, 21 MORGAN 1982, Nr. 7, 114 DEHIO 2020, 16 C. Planskizze von Josef Lamprecht (Tab. F, Fig. III) D. 48125 KG Oberrödham, GST-NR 926/1 E. X 23464, Y 354352 X 23503, Y 354345 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk M/1/3 Seng (Altenseng) M/1/3 Seng: Der Sitz zu Seng befand sich in der O. Altenseng, KG. Altschwendt, im Gelände nicht lokalisiert. 1150 Arnoldus de Senge. Quelle: oöUB I/333. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 230. Lage: 17,8 v.u., 16,1 v.li.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz dürfte in der Rotte Altenseng gelegen haben, allerdings ist es bislang nicht gelungen, ihn exakt zu verorten. Eventuell ist der Sitz in einem der Gutshöfe aufgegangen, wobei sich v. a. die Anwesen vulgo Bischofengut in Altenseng 1 und Mayrgut in Altenseng 6 anbieten würden. B. SCHIFFMANN 1935a, 22 C. D. 48103 KG Altschwendt E. X 26704, Y 354686 F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage

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