Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

845 31 OG St. Veit im Mühlkreis L/31/1 Stauffenberg (Staffenberger) L/31/1 Stauffenberg: Beim Bh. Staffenberger, O. Kepling, KG. St. Veit, läßt sich der Sitz Stauffenberg im Gelände erkennen. 1302 VIII.24. Ruger von Stawffenperg. Quellen: oöUB IV/419 und V/205. Lage: 9,5 v.o., 9,6 v.li.o. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung und die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das bäuerliche Anwesen vulgo Stafenbergergut (Staffenberghof) in Kepling 16. Die lokale Heimatforschung meint, dass sich der Sitz auf der Bergkuppe 0,3 km nördlich des Gutshofes befunden hat. Das Areal zeigt zwar langgezogene Mauersetzungen, diese sind aber als neuzeitliche Flurbegrenzungen anzusprechen (KG St. Veit, GST-NR 2224). Aufgrund der relativ späten Nennung ist der gesuchte Sitz vermutlich mit dem (älteren) Gutshof in Kepling 16 zu identifizieren. Der Altbau wies eine bemerkenswerte Holzdecke (bez. 1696) auf. Das Gebäude ist heute nicht mehr vorhanden. B. SCHIFFMANN 1935b, 436 C. D. 47222 KG St. Veit, Kepling 16 E. X 60286, Y 369022 F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage L/31/2 Burgstall (Hafnermühle, Speiselmühle) L/31/2 Burgstall: Auf einem Hangsporn oberhalb der Hafnermühle, O. Königsdorf, KG. St. Veit. Namenlos und keine Beurkundung. Lage: 7,7 v.o., 14,0 v.li.o. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Steckbrief zu diesem Burgstall verwirrt schon insofern, als eine „Hafnermühle“ in der OG St. Veit im Mühlkreis und darüber hinaus im gesamten oberen Mühlviertel absolut unbekannt ist (Vgl. dazu das beachtliche Mühlenbuch von Fritz Bertlwieser aus dem Jahre 1999). Wie und warum Norbert Grabherr ausgerechnet auf diesen Namen verfiel, ist nicht nachvollziehbar. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal nahe der Speiselmühle, die etwa 1 km südöstlich der Ortschaft St. Veit am orographisch rechten Ufer der Kleinen Rodl gelegen ist (KG St. Veit, Königsdorf 1). Der postulierte Burgstall, der sich auf einem Hangsporn oberhalb der Mühle befinden soll, konnte bei einer Begehung in der zweiten H. d. 1970er Jahre nicht verifiziert werden. Die Befragung der Einwohner rief damals großes Kopfschütteln hervor, da sowohl der Hausname „Hafnermühle“ wie auch der Burgstall völlig unbekannt waren. In der landeskundlichen Literatur (Vitus Ecker, Hermann Mathie, Josef Reitinger, Rudolf Zeman, Fundberichte Österreichs) wird der ominöse Burghügel nicht angeführt. Bei einer weiteren Begehung der Örtlichkeit im Jahre 2008 zusammen mit Alfred Höllhuber konnten ebenfalls keine Spuren eines Sitzes verifiziert werden. Auch die Befragung der Mühlenbewohner erbrachte damals keine Ergebnisse. Anmerkung: Die Blattschnittkoordinaten verweisen aufs orographisch linke Ufer der Kleinen Rodl, das bereits in der KG Waxenberg liegt (Grabherr führt die KG St. Veit an). Der postulierte Hangsporn und der postulierte Burgstall sind hier nicht erkennbar (KG Waxenberg, GST-NR 1454/1). Wenige Meter nördlich der Speiselmühle gibt es zwei flach abfallende Hangsporne, doch ohne irgendwelche Geländemerkmale, die mit einer Burgstelle in Verbindung zu bringen wären (KG St. Veit, GST-NR 2057, 2015). B. SCHIFFMANN 1935b, 426 (Speiselmühle)

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