Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

843 L/30/3 Elben (Elmer, Gschlößllandl) L/30/3 Elben: Das Erdwerk des Sitzes Elben, Flurbezeichnung „Gschlößllandl“ wurde im Jahre 1961 planiert; es befand sich beim Bh. Elmer, O. Pehersdorf, KG. St. Ulrich. 1440 „der Sitz Elben, ein alts Burgstall“; 1455 VIII.20. Walthasar Schallenberger hat zu Lehen „dacz gut dacz dem Elben“. Quellen: oöLA. Schallenberger-Chronik, Sammlung Hoheneck; LB. K. Ladislaus, Notizbl. IV. S. 287. Lage: 2,5 v.o., 3,8 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung und die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das bäuerliche Anwesen vulgo Ellmayrhof (Elmergut) in Pehersdorf 7, in dem heute eine Gastwirtschaft sowie ein Hopfenmuseum untergebracht sind. Neben dem Gutshof liegt das Anwesen vulgo Hofmandl in Pehersdorf 6. Nach Überlieferung der Einwohner des Elmergutes (Fam. Allerstorfer) befand sich der Burghügel in einer Mulde unterhalb des Elmergutes. Im Orthobild ist etwa 150 m nordöstlich des Gutshofes eine auffällige Bodenverfärbung erkennbar, die vermutlich den Standort des Sitzes darstellt. In der Urmappe ist hier die alte Parz. Nr. 949 eingetragen (heute: KG St. Ulrich, GST-NR 947/1). Die Lage in einer Niederung lässt ein ehem. Weiherhaus vermuten. B. SCHIFFMANN 1935a, 257 C. D. 47221 KG St. Ulrich, GST-NR 947/1, (nahe) Pehersdorf 7 E. 53513,62 / 372650,80 F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) L/30/4 St. Ulrich I (Räuberhügel) L/30/4 St. Ulrich: Zwischen der Kirche und dem Schloß in St. Ulrich, KG. St. Ulrich, ist im Gelände noch teilweise die Erdsubstruktion des Sitzes St. Ulrich erkennbar. 1197 Heinricus de sanct Vodalrico; 1340 „Pilgreim von Schallenberg, Sanct Vlrich bey vnsern Gesäss“. Quellen: oöUB II/459 und VI/341. Lit.: Grabherr, Burgen, S. 193. Lage: 6,0 v.o., 5,6 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung verweist auf das Areal zwischen der Dorfkapelle126 und der Hoftaverne von St. Ulrich. Hier befanden sich das im Jahre 1870 abgebrochene Langhaus der Filialkirche hl. Ulrich sowie eine Straße. Platz für eine Burg wäre auf dem Areal nicht vorhanden gewesen. Der tatsächliche Standort der Burg von St. Ulrich befand sich ganz woanders, und zwar etwa 130 m nordöstlich der Dorfkapelle. Die lokal unter dem Flurnamen „Räuberhügel“ bekannte Anlage ist in der Urmappe deutlich als bewaldeter Hügel, wenige Meter östlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Pühringer, erkennbar. Der Burghügel wurde im Jahre 1955 weitgehend eingeebnet, wobei bis zu 2 m starke Fundamentmauern und Kelleranlagen angeschnitten wurden. In den verstürzten Gewölben fand man Trensen, Steigbügel und Sporen. Alle Funde wurden sinnigerweise verworfen. Trotz der massiven Zerstörung sind Spuren der ehem. Burg von St. Ulrich in den Digitalen Geländemodellen erkennbar. B. SCHIFFMANN 1935b, 326 ZEMAN 1957, Nr. 57, 479 GRABHERR 1964, 264 REITINGER 1968, 380 126 Anmerkung: Die denkmalgeschützte Dorfkapelle ist der letzte noch erhaltene Bauteil der ehem. Filialkirche hl. Ulrich. Die Dorfkapelle besteht aus dem gotischen Chor der ehem. Kirche, die im 14. Jhdt. errichtet wurde. Unter Kaiser Joseph II. wurde die Kirche 1786 profaniert, 1870 erfolgte der Abbruch des Langhauses.

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