807 22 MG Reichersberg K/22/1 Stein (Minaberg) K/22/1 Stein: Am Rande der Uferterrasse des lnns, links von der Schlucht, welche das kleine Bächlein von Minaberg kommend durchfließt und in den Inn mündet, befindet sich das, in seinen Ausmaßen beträchtliche Erdwerk der Burg Stein, O. Minaberg, KG. Hart. 1140 Albwinus et filius eius Erchenbert de Steine; 1154 castrum Staine; ca. 1100 Reinbertus de Steine; 1188 VIII.14. Walchun et Rapot filius eius de Stain. Quellen: oöUB I/288 und 310, II/123 und 413. Lit.: Lamprecht, Archäol. Streifzüge, oöLA, Bibl I93. Lage: 21,5 v.u., 5,4 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Erdsubstruktion der Burg Stein befindet sich auf der Rückfallkuppe oberhalb der Einmündung des sog. Tobel-Baches in den Inn. Johann Lamprecht hat bereits in der 2. H. des 19. Jhdts. eine gute Beschreibung des Burgstalles angefertigt: „Burgstall Stein am Inn. Tab: H. fig: III. Etwa 2 Kilometer unterhalb des Klosters Reichersberg mündet durch eine ziemlich tiefe Schlucht sich windend ein von Minaberg ablaufendes Bächlein zum Inn hinaus, und oberhalb dieser Ausmündung, zwischen der Schlucht, u. dem steilen Uferrande des Inns stand einst das Schloß Stein, auf welchem im 11. u. 12. Jahrh. die Herren von Stein – de Petra - als gewaltthätige u. fehdelustige Kämpen hausten, und denen, um ihren Trotz zu brechen, im J. 1153 ihr Schloß zerstört wurde, von welchem dermals der etwa 1 Joch haltende Schloßraum – jetzt Wiesengrund – u. die denselben umschließenden 3 Gräben, u. 2 Wallaufwürfe dazwischen, noch erübrigen; ein beträchtlicher Theil ist in den Inn abgestürzt. Vor 50 Jahren stand am südlichen Zugange noch ein gemauertes Bogenstück als Ueberrest des einstigen Eingangsthores. – Diese Burg legten gewiß die Römer als ein Ufer-Castell an; man fand dort mehrere römische Silbermünzen, eine von Imper. Domitian, andere von Imper: Antonius Pius.“ Erwähnenswert erscheinen die aufwendigen Annäherungshindernisse (Erdwälle, Gräben), welche die einstmals mächtige Burg schützten. Beträchtliche Teile der Burgstelle dürften bereits durch Erosion abgetragen bzw. in den darunter fließenden Inn abgestürzt sein. Bedauerlicherweise haben auch rezente Bringungswege ihre zerstörerischen Spuren hinterlassen. Trotz der überregionalen Bedeutung besteht für die Burgstelle Stein kein Denkmalschutz. Anmerkung: Auf der Hochterrasse des Inn wenige Meter südwestlich des Burgstalles Stein befanden sich mehrere römische Gutshöfe. Die in der Literatur erwähnten antiken Fundstücke stammen von dieser Siedlung. B. LAMPRECHT 1870/76 MEINDL 1899, 67ff. BERGER 1909, 19 SCHIFFMANN 1935b, 444 ZAUNER 1960, 235f. NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 9, 14 REITINGER 1968, 347f. HINTERMAYER 1998, 9150 POLLAK 2000, 358ff. und Nr. 5, 379 https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Stein_(Reichersberg) 150 Anmerkung: Nach Michael Hintermayer-Wellenberg soll sich die Lagestelle der Burg Stein am Fluss Antiesen, nahe der Ortschaft Münsteuer, befunden haben. Die Lokalisierung ist nicht nachvollziehbar, da der tatsächliche Standort der Burg (nämlich am Inn!) bereits in der 2. H. des 19. Jhdts. von Johann Lamprecht und Konrad Meindl genau beschrieben wurde, und das Objekt auch heute noch als Flurdenkmal deutlich erkennbar ist.
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