Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

803 L/12/5 Schallenberg (Schallenburg) L/12/5 Schallenberg: Die Ruinenreste der Burg Schallenberg befinden sich auf einem zur Großen Mühl vorgeschobenen Felsriegel, der den Fluß zwang, um ihn eine Schleife zu ziehen, in der KG. Kleinzell. 1260 Heinricus de Salhinberc. Quelle: oöUB III/219. Lit.: Sekker, S. 236; Grabherr, Burgen, S. 178; Grüll, Mühlviertel, S. 143. Lage: 6,6 v.o., 15,4 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Burganlage befindet sich einer Rückfallkuppe, die von der Großen Mühl halbkreisförmig umflossen wird. Gegen Südosten wird der Sporn durch zwei tiefe, aus dem Felsen geschlagene Abschnittsgräben gesichert. Am Kernwerk ist Bruchsteinmauerwerk von ca. 160 cm Stärke erkennbar. Es dürfte zu einem ehem. Turm gehören (mglw. sogar zu einem Bergfried), da sich der Standort leicht erhöht an der Angriffsseite befindet (nach Martin Aigner). Die denkmalgeschützte Burgruine befand sich seit 1982 wieder im Besitz der Fam. Schallenberg, dürfte aber in jüngster Zeit an ein Elektrounternehmen verkauft worden sein. Aus unbekannten Gründen steht nur das Hauptwerk unter Denkmalschutz, das Vorwerk nicht. In jüngster Zeit wurde hier eine Forststraße angelegt, die den äußeren Abschnittsgraben beschädigt hat. B. SEKKER 1925, 236ff. DEPINY 1932 SCHIFFMANN 1935b, 337121 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 55, 19 DEHIO 2003, 370 C. HAGER 1667, 103 VISCHER 1674, 156 Planskizze von Martin Aigner Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion D. 47210 KG Kleinzell, GST-NR 2350/1 (BDA) 47210 KG Kleinzell, GST-NR 2350/2 (Vorburg), 2350/5 E. X 47766, Y 370392 F. Burgruine L/12/6a Steinerberger I (angebliche Burgruine) L/12/6 Burgstall: In der Nähe des Bh. Steinerberger, KG. Kleinzell, liegen die Reste einer namenlosen, urkundlich nicht belegten kleinen Burg. In der Nähe befindet sich eine Vogeltenne. 1956 Begehung mit VSD. Vitus Ecker, Neuhaus. Lage: 11,5 v.o., 13,5 v.r.o. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die von dem Heimatforscher Vitus Ecker vermutete Burgruine liegt in dem namenlosen Waldstück 400 m westlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Steinerberger in Ramersberg 16 (KG Kleinzell, GSTNR 2768/7). Bei angeblichen Burgstelle handelt es um einen etwa 600 m² großen Steinbruch, der in seinem südöstlichen Teil die Mauerreste eines etwa 4 x 6 m großen, viereckigen Gebäudes aufweist. Im Inneren der Ruine liegt ein Granittrog. In westlicher Richtung fällt das Areal zu einem Gerinne steil ab. Echte Befestigungsspuren (wie etwa Wälle oder Gräben) sind nicht erkennbar. 121 Anmerkung: Konrad Schiffmann verortete die Schallenburg bei einem „Schallerhaus“ in der Rotte Oberhart. Damit ist das Anwesen vulgo Schallnbergerhofstattl in Oberhart 24 gemeint (MG Feldkirchen an der Donau). Die Fehlverortung ist nicht nachvollziehbar, da der tatsächliche Standort der Schallenburg (nämlich an der Großen Mühl!) bereits im Sagenbuch von Adalbert Depiny (1932) genau beschrieben wurde.

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