Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

80 12 OG Handenberg A/12/1 Buchstetten A/12/1 Burgstall: Nächst dem Bh. Buchstetter, O. und KG. Adenberg, das Erdwerk eines Sitzes mit dem Flurnamen „Burgstall“. 1180 (ca.) Eberhardus de Purcsteten, ca. 1220 Wichardus de Purchsteten. Quellen: oöUB I/236 und 250. Lage: 23,6 v.o., 14,3 v.r.o. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal wenige Meter nordwestlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Puchstattergut (Buchstettergut, Puechstöttergut) in Adenberg 18 (KG Adenberg, GST-NR 2214/1). Das postulierte „Erdwerk eines Sitzes“, das den Flurnamen „Burgstall“ führen soll, konnte bei der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Braunau durch M. Pollak und A. Stelzl nicht verifiziert werden. Der Flurname „Burgstall“ ist völlig unbekannt, wie auch von den Einwohnern des Gutshofes versichert wird. In den Digitalen Geländemodellen ist das Erdwerk ebenfalls nicht erkennbar. Die urk. Nennungen von 1180 Eberhardus de Purcsteten sowie von 1220 Wichardus de Purchsteten beziehen sich vermutlich auf einen im Bundesland Salzburg oder im Freistaat Bayern gelegenen Ansitz. Nach der Urkunden-Datenbank der Universität Köln (Monasterium) soll der urk. 1312 genannte Otto von Purchsteten seinen Sitz in „Steffen, LK Mühldorf“ gehabt haben. Eine exakte Lokalisierung wird von Monasterium leider nicht übermittelt.48 Möglicherweise beziehen sich die historischen Nachrichten auf den Burgstall Stetten, der sich in der Gem. Niedertaufkirchen im Landkreis Mühldorf am Inn (Oberbayern) befindet. B. HANDEL-MAZZETTI 1912a, 9 SCHIFFMANN 1935a, 161 DEHIO 2020, 397 C. D. 40001 KG Adenberg, GST-NR 2214/1 (Lagestelle nach N. Grabherr) E. -25797,00 / 333901,00 (Lagestelle nach N. Grabherr) F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage in OÖ erkennbar → Bayern A/12/2 Handenberg (Hl. Martin) A/12/2 Erdwerk: Nächst der Hofkirche befindet sich die Erdsubstruktion eines namenlosen Sitzes (Hügel von einem Graben umfangen), O. Handenberg, KG. Sandthal; keine Beurkundung. Lage: 25,7 v.o., 11,1 v.r.o. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die denkmalgeschützte Pfarrkirche hl. Martin sowie der Friedhof mit Ummauerung, Torbau und Kriegerdenkmal liegen auf dem Kernwerk einer Hausberganlage mit umgebendem Wassergraben. Der postulierte Name „Hofkirche“ ist in der landeskundlichen Literatur (Konrad Schiffmann, Fundberichte Österreichs, DEHIO) völlig unbekannt. Nur die Heimatforscher Feichtenschlager und Maier führen den Namen in ihrem fragwürdigen Buch an. B. SCHIFFMANN 1935a, 427 FEICHTENSCHLAGER 1952 48 Mit dem Landkreis ist sicherlich Mühldorf am Inn (Oberbayern) gemeint. Bezüglich der angeführten Ortschaft „Steffen“ liegt ein Rechtschreibfehler vor, da es eine solche Ortschaft in dem Landkreis gar nicht gibt. Der Eintrag bezieht sich sicherlich auf eine Ortschaft namens „Stetten“. Nach dem amtlichen Ortsverzeichnis des Freistaates Bayern kommen mehrere Ortschaften dafür in Frage.

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