Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

799 L/11/5 Winsberg (Winzberg) L/11/5 Winsberg: Auf einem Hangsporn der Öxlau zur Donau hin liegen die Reste der Burg Winsberg, O. Winzberg, KG. Kirchberg. 1260 Wernher de Winsperch; 1309 I.31. Wilhalm der Winsperger; 1329 II.2. „die vest ze Winsperg vnd swaz darzue gehoret“. Quellen: oöUB I/594 und V/17; oöLA, Dipl. IV/188. Lit.: Grabherr, Burgen, S. 21. Lage: 20,4 v.o., 16,9 v.li.o. (31) (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. In seinem Burgen- und Schlösserbuch von 1970 behauptet N. Grabherr, dass sich die „Ruinen der Burg Winzberg ... in Sichtweite zur Burg Neuhaus“ befinden sollen. Diese Behauptung ist unrichtig, da die 490 m hohe Bergkuppe östlich der Burgstelle den direkten Sichtkontakt verhindert (der Burgstall selber liegt auf etwa 430 bis 460 m Seehöhe). Die einstmals bedeutende Passauer Ministerialenburg zeichnet sich durch vier tiefe, aus dem Felsen geschrämte Abschnittsgräben aus. Auf einem Sporn oberhalb der Burgstelle sind weitere, eher seichte Gräben zu beobachten. Ob sie mit dem mittelalterlichen Herrensitz in Konnex stehen, ist fraglich. Von der indigenen Bevölkerung werden sie als „Franzosengräben“ bezeichnet. Über die ehem. Bebauung liegen kaum Hinweise vor, da keine historischen Ansichten überliefert sind, und die Burgruine schon sehr früh dem Steinraub zum Opfer fiel. Nur im westlichen Abschnitt des Kernwerks hat sich ein Mauerzug erhalten. Es handelt sich um relativ lagiges, kleinteiliges Bruchsteinmauerwerk, das der 2. H. des 13. Jhdts. zuzuordnen ist (nach Gerhard Reichhalter). Die interessante Anlage wurde begrüßenswerterweise unter Denkmalschutz gestellt. B. SCHIFFMANN 1935b, 548 ZEMAN 1957, 26f. ECKER 1958, 440/21 REITINGER 1968, 209 GRABHERR 21970, 21f. DEHIO 2003, 350 C. Planskizze von Vitus Ecker Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion D. 47209 KG Kirchberg, GST-NR 2736/1 (BDA) 47209 KG Kirchberg, GST-NR 2277/2 (äußerer Abschnittsgraben) E. X 46496, Y 364867 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: L/11/6 Kasten (Kastenberg) A. Auf der bewaldeten Bergkuppe des sog. Kastenberges (Kasten) soll nach lokaler Überlieferung das „Raubschloss Wolfstein“ gestanden haben. Der höchste Punkt des Berges zeigt Trockenmauerwerk im Ausmaß von etwa 5 x 10 m; gegen Norden ein verschliffener Grabenrest. Die Position etwa 0,4 km westlich der Burg Partenstein lässt ein Vorwerk vermuten; der Flurname Kasten verweist jedoch auf einen Getreidespeicher. Die nördlich des Gipfels befindlichen, bis zu 100 m langen Steinsetzungen sind offensichtlich als neuzeitliche Flurbegrenzungen anzusprechen. B. ZEMAN 1957, 472 REITINGER 1968, 209 STEINGRUBER 2009, 22 C.

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