796 18 OG Ort im Innkreis K/18/1 Ort I K/18/1 Ort: Die Lagestelle mit der Erdsubstruktion des abgetragenen Schlosses Ort befindet sich auf dem Hügel, genannt der „Aichberg“, das Areal ist jetzt bewaldet, O. und KG. Aichberg. Ca. 1120 Richerus de Ort; 1471 V.22. Edel Vesst Ritter Lazarus Messenpekch zu Ort. Quellen: oöUB I/531; oöLA, Dipl. XXIV/7521. Lit.: Wening, Churbayrische Landbeschr., S. 46; Berger, Der Bez. Ried, Rieder Heimatkunde, H. 22, S. 121; Grüll, Innviertel, S. 182. Lage: 15,5 v.u., 15,0 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Johann Lamprecht hat bereits in der 2. H. des 19. Jhdts. eine gute Beschreibung sowie Planskizze des Burgstalles angefertigt: „Burgstall Ort an der Antisen. Tab: H. fig: II. Nahe an der Ausmündung des Osternach-Flüßchen in die Antisen stand auf einem terassenförmigen Absatze des Steil abfallenden Aich-Berges ehedem das Schloß Ort ein thurmartiges Sologebäude geringen Umfanges, von einer Zwingmauer eingeschlossen, gegen West durch den steilen Abhang, gegen Nord u. Ost durch eine Grabenumgürtung gesichert. Dieses von den Römern erbaute Monopyrgium hatte den Ausgang des OsternachThales und die umliegende Antisen-Ebene zu behüthen. Daß zu Ort Römer angesiedelt gewesen seien, das beweiset der Fund einer Silbermünze von Imp. Alexander Severus aus der Zeit 224. – Im Mittelalter vom J. 11201300 saßen die Herren von Ort, u. nach ihnen die Mehsenbäcker auf dem Schlößchen Ort; vom J. 1500 bis 1684 hatte es das Bisthum Chiemsee im Besitze, bis es a. 1709 das Stift Reichersberg käuflich erwarb. Dieses ließ das baulich herabgekommene Schlößchen abtragen, und aus dem Materiale den Pfarrhof zu Ort erbauen. Die zum Schlosse gehörenden Neben- u. Wirthschaftsgebäude standen am Fuße des Burghügels, wo sich auch die von den Herren v. Ort als eine Haus- u. Schloßkapelle erbaute Marienkirche – sogen: Chiemseer-Capelle – bis zum J. 1812 bestand.“ Josef Reitinger (Oö. Landesmuseum) beschrieb den Burgstall Ort am Aichberg mit folgenden Worten: „Auf markant vorspringendem Plateau des Westabhanges des Aichberges (Waldparz. 234/1, KG. Ort) im Mündungswinkel von Osternach und Antiesen, Burgstall Ort. Auf Nord- und Ostseite von Graben umgeben. 1709 wurde das Schlößchen vom Stift Reichersberg gekauft und, nachdem es ganz herabgekommen war, abgetragen und aus dem Material der Pfarrhof in Ort erbaut (J. Lamprecht, Archäologische Streifzüge zu den Umwallungsorten d. unteren Innviertels. Manuskript OÖ. Landesarchiv Signat. I 93; OÖ. Hbl. 19., 1965, S. 27, Nr. 124). Das am Fuße des Burgstalls liegende alte Holzhaus Ort Nr. 38 (Hausparz. 68) heißt Pflegerhaus.“ Der Landesarchäologe lieferte seinerzeit recht präzise Verortungsangaben, die eigenartigerweise von Norbert Grabherr nicht übernommen wurden. Die im Handbuch angeführte Katastralgemeinde (Aichberg) ist falsch, das Objekt liegt in der KG Ort im Innkreis. Der nicht denkmalgeschützte Burgstall wurde erst vor wenigen Jahren im Zuge forstwirtschaftlicher Maßnahmen erheblich beeinträchtigt. B. WENING 1721, 23 SCHRÖTTER 1779, 32 LAMPRECHT 1870/76 SCHIFFMANN 1935b, 229 BERGER 1938, 121 GRÜLL 1964, Nr. 88, 182 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 124, 27 FÖ 8, 1961/65, 200 REITINGER 1968, 322 https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Ort_im_Innkreis
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