Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

795 NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: L/10/10 Marsbach II (Burgstall, Altmarsbach) A. In der historischen Karte von Carl Schütz und Franz Müller (1787) ist nordöstlich des bekannten Schlosses Marsbach der auffällige Flurname „Burgstall“ eingetragen. Bei der Begehung des Areals konnte die weitläufige Substruktion einer mächtigen Burganlage verifiziert werden. Die Wehranlage befindet sich auf der nach drei Seiten steil abfallenden Rückfallkuppe oberhalb des Katz- und des Marsbaches. Das etwa 40 x 35 m große Kernwerk wird durch einen bis zu 5 m tiefen Abschnittsgraben vom Hinterland abgetrennt. Weiter östlich befand sich ein weiterer Graben, der allerdings bei Baumaßnahmen weitgehend eingeebnet wurde. Auf dem Kernwerk finden sich Steinansammlungen, vermutlich Rudimente der einst hier vorhandenen Massivbebauung. Das Areal der Vorburg wird durch weitere Gräben durchzogen, die mglw. mit den Belagerungen der Burg in der 2. H. d. 13. Jhdts. in Zusammenhang stehen. Aufgrund der (indirekten) Erwähnung im Passauer Traditionscodex von 1254 kann diese Burganlage mit Superius Castrum Morspach gleichgesetzt werden. Das bekannte Schloss Marsbach ist demnach die untere Burg Inferius Castrum Morspach. Die obere Burg wurde wahrscheinlich in einer Fehde des 13. Jhdts. (1288?) zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Unterschutzstellung der interessanten Burganlage wäre ein Desideratum. B. KUNDRATH 1937, Fußnote 5, 9 ZEMAN 1957, Nr. 29, 478f. REITINGER 1968, 200 FÖ 47, 2008, 625f. STEINGRUBER 2009, 17ff. STEINGRUBER 2011, 41ff. C. D. 47105 KG Marsbach, GST-NR 691 E. X 36385, Y 369188 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk L/10/11 Haichenbach II A. Der Höhenkamm nordwestlich der Burgruine Haichenbach wird durch einen aus dem Felsen geschlagenen Graben unterbrochen. Die im Jahre 1959 von Wilhelm Götting aufgenommene Befestigung ist höchstwahrscheinlich als spätmittelalterliches Sperrwerk zu deuten. B. FÖ 46, 2007, 757 STEINGRUBER 2009, 21f. C. Planskizze von Wilhelm Götting (1959) D. 47105 KG Marsbach, GST-NR 2470/4, 2470/3 E. X 38367, Y 366807 F. Erdwerk

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