773 K/9/2 Rameting (Ramerding) K/9/2 Rameting: Die Lagestelle des Sitzes zu Rameting in einem ehemaligen Weiher ist neben dem Bh. Mair zu Rameting, O. Ramerding, KG. Kirchheim, im Gelände erkennbar (Parz. Nr. 1883, 1884, 1892, 1931). 1448 Ramolting. Quelle: Wirmsberger, Tannberger Regesten, Nr. 95. Lit.: Wening, Churbayrische Landbeschreibung, S. 42; Grüll, Innviertel, S. 183. Lage: 13,3 v.o., 8,2 v.li.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Lagebeschreibung, die Parzellennummern und die Koordinaten erheblich widersprechen. Die Lagebeschreibung verweist auf einen „ehem. Weiher“, der sich „neben dem Bh. Mair zu Rameting“ befinden soll. Dieser Gutshof ist aber bei der indigenen Bevölkerung völlig unbekannt. In dem DORIS Layer „Hofnamen und Häusergeschichte“ von Gerhard Schwentner ist er ebenfalls nicht eruierbar. Die angeführten Parz. Nr. des Franz. Kat. (1883, 1884, 1892, 1931) liegen wenige Meter nordwestlich des Anwesens vulgo Kristlbauern (Panzhuebergut) in Ramerding 10 (KG Kirchheim im Innkreis, GSTNR 1892/2, 1885/2, 1886, 1892/1, 1931/2). Die Blattschnittkoordinaten verweisen wiederum auf das Areal zwischen den Anwesen vulgo Kristlbauern (Panzhuebergut) in Ramerding 10 und vulgo Schwabauerngut in Ramerding 3 (KG Kirchheim im Innkreis, GST-NR 1932, 1939/1). Positive Geländemerkmale des Sitzes Rameting sind weder hier noch dort erkennbar. In Michael Wenings Historico-Topographica Descriptio von 1721 schreibt Ferdinand Schönwetter folgende Zeilen über den Sitz: „Ein Edelmanns Sitz / auff einer Seyten an Kraxenberg / auff der anderen Seyten auf ebnen Land gelegen. Besagten Sitz Rameting soll vor Jahren dem Vernemmen nach / einer mit Namen Fieger genossen haben / und der Edelmanns=Freyheit darbey fähig worden … „ In der Topographie von Franz Ferdinand v. Schrötter (1779) ist folgender Eintrag zu finden: „Rameting. Ein adeliger Sitz in dem Pfleggerichte Ried auf einer Seite an dem Berge Kraxenberg genannt, auf der andern Seite auf ebenem Lande gelegen. Nach dem Tode des von Puchleuten hat Johann Wilhelm Freyherr von Lützlburg dieses Gut mittelst Heyrath bekommen, welche Familie noch heut zu Tage im Besitze davon ist.“ Der Eintrag von Georg Grüll lautet dann folgendermaßen: „Ramerding. Im 14. Jh. wird der Ort „Raumalting“ genannt. Das adelige Landgut gehörte ursprünglich den Fügern und von diesen kauften es die Puechleitner. Von den Puechleitnern ging R. durch Heirat an die Frh. v. Lützlburg über. 1848 besaß es Ernst Frh. von Lützelberg.“ Es scheint sich somit nicht um einen wehrhaften Herrensitz, sondern nur um ein einfaches Landgut gehandelt zu haben. Die Lagebeschreibung verweist auf das Areal zwischen der Ortschaft Ramerding und dem Höhenrücken nordöstlich davon. Konkrete Spuren des Landgutes, das ja im Jahre 1848 noch vorhanden gewesen sein muss, sind aber nirgendwo erkennbar. Alle hier befindlichen Gebäude sind Dominikalbesitz. Möglicherweise befand sich der Sitz nicht in der Innviertler Ortschaft Ramerding, sondern in der gleichnamigen bayerischen Ortschaft (Gem. Kirchdorf am Inn, Landkreis Rottal-Inn, Niederbayern). Hier bedarf es noch weiterer Erhebungen. B. WENING 1721, 21f. SCHRÖTTER 1779, 36 PILLWEIN 1832, 355 SCHIFFMANN 1935b, 245 SCHIFFMANN 1940, 363
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