Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

750 27 OG Schildorn K/27/1 Ottenberg K/27/1 Ottenberg: Der Sitz zu Ottenberg, O. Ottenberg, KG. Schildorn, ist nicht lokalisiert, ev. ist das Erdwerk seit längerem verebnet und daher lokal der Erinnerung entschwunden oder der Bh. „Bauer zu Ottenberg“, Hs Nr. 7 von Ottenberg. 1498 Xl.23. Vlreich Geltinger hat zu Lehen den „halben Sitz zu Otenperg mit Hofmarch“. Quelle: oöLA, Dipl. XXVlll/8550. Lage: 21,2 v.o., 17,4 v.r.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Innviertler Weiler Ottenberg weist keine Merkmale eines Sitzes auf. Der gesuchte Sitz Ottenberg mit Hofmark ist nach Renate Blickle in der bayerischen Ortschaft Ottenberg (Ortsteil der Gemeinde Tettenweis, Landkreis Passau, Niederbayern) zu lokalisieren. B. BLICKLE 1970 C. D. E. F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage in OÖ erkennbar → Bayern K/27/2 Kemating (Burgstall, Unter-Burgstall) K/27/2 Kemating: In der O. Kemating, KG. Schildorn, befindet sich die Erdsubstruktion des Sitzes Kemating mit dem Flurnamen „Burgstall“ auf den Grundparzellen Nr. 134, 135, 136, 141, 142, 145, 146. 1319 Hainrich Raidt zu Kemating; 1557 Vlreich der Raidt verkauft seinen adeligen Burgstall zu Kemating; 1785 Burgstall Kemating. Quellen: Hoheneck, III/568 und 569; Josephinische Militärkarte 1785. Lage: 21,3 v.o., 14,6 v.li.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Annahme einer Burg Kemating, die sich bei der gleichnamigen Innviertler Ortschaft befinden soll, ist insofern schon einmal zu problematisieren, als sich die angeführten urk. Nennungen auf das Wasserschloss Weyer → H/8/4 beziehen dürften (OG Kematen an der Krems). Der kleine Sitz im Kremstal wurde zeitweilig als „Burgstall zu Kematen“ bezeichnet.118 (Kemating ist ein Lesefehler). Das Wasserschloss befand sich bis zum Jahr 1557 im Besitz der Raidter. Die postulierte Innviertler Burg Kemating lässt sich überdies im Gelände nicht nachweisen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf den teilweise bewaldeten Höhenrücken etwa 0,4 km südwestlich der Ortschaft Kemating. Hier scheinen in der Urmappe die alten Parz. Nr. 134, 135, 136, 141, 142, 145, 146 auf. Das Areal sowie die Ortschaft Kemating gehören aber zur MG und KG Lohnsburg. Die postulierte „Erdsubstruktion des Sitzes Kemating“ ist nicht vorhanden, der Flurname „Burgstall“ völlig unbekannt, wie auch von den Einwohnern der Ortschaft Kemating wiederholt versichert wurde (bezüglich des Weilers Burgstall s. u.). Etwa 0,3 km südwestlich der angeblichen Burgstelle ist im LiDAR ein niedriger Erdwall zu erkennen, der die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Lohnsburg und Schildorn bildet. Der Wall ist daher als Vermarkung zu taxieren. Die bewaldete Kuppe wenige Meter westlich des Erdwalles weist eine rezente Materialentnahmegrube auf (KG Lohnsburg, GST-NR 3577, 3578). 118 13. August 1553: Wilhelm v. Wolkenstorf belehnt Ulrich Paid mit Gütern in den Pfarren Wolfern, Hofkirchen, Enns u. Weißkirchen u. ihren Teil am Burgstall zu Kematen zu Ritterlehen. Quelle Regest: Repertorium Spital am Pyhrn, Nr. 217.

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