Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

745 1 OG Antiesenhofen K/1/1 Antiesenberg K/1/1 Antesenberg: Die Erdsubstruktion der Burg Antesenberg befindet sich auf einem Hangsporn rechts über der Andiesen in der O. Antiesenberg, KG. Antiesenhofen. 1140 Rapoto filius Epponis de Antesberg; 1180 Chunradus de Antesenberg, nobilis ministerialis; 1269 Vlrich von Antesenperg. Quellen: oöUB I/295 und III/366. Lit.: Berger, Der Bezirk Ried im Innkreis, Rieder Heimatkunde H. 22; Lamprecht, Archäologische Streifzüge zu den Umwallungsorten des unteren Innviertels, Manuskript im oöLA, Bibliothek, Sign. I 93. Lage: 20,1 v.u., 11,8 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Johann Lamprecht hat bereits in der 2. H. des 19. Jhdts. eine gute Beschreibung des Burgstalles angefertigt: „Nahe bei Antisenhofen, über dem rechten u. steilen Ufer des Antiesen-Flüßchens ist die Örtlichkeit Antiesenberg, u. unweit derselben das gleichnamige, waldbewachsene Burgstall, dessen 1/3 Joch grosser Innenraum von zwei, unter rechten Winkeln sich brechenden, und zu dem jähen Abhange verlaufenden Paralellgräben umschlossen ist, dessen westliche, steil zur Antiesen abfallende Seite schon vielfach abgestürzt ist, u. dessen dritter u. äusserer Graben zugeworfen ist, u. noch an den zum Präcipitium verlaufenden Enden erkennbar ist. Dieses hochgelegene, weitausschauende Antiesenberg war zweifelsohne zur Zeit der Römer ein das untere Antiesenthal überwachendes Hochcastell, und im Mittelalter vom a. 1120-1240 der Sitz eines eigenen Edelgeschlechtes der von Antisinperge, unter denen sich Chunradus nobilis ministerialis a. 1180, 1190 nennt; Antisenberch selbst wird als ein Ort cum durabus curiis erwähnt.“ Am Antiesenberg wird ein steil zur Antiesen und der Innhochterrasse abfallendes Plateau durch ein mehrfaches Wall- und Grabensystem begrenzt. Auf dem Plateau zeichnet sich eine Senke als Hinweis auf eine Zisterne ab. Es dürfte sich um den Stammsitz der im 12. und 13. Jhdt. nachweisbaren Herren von Antiesenberg handeln. Die heute völlig fehlende (Stein-)Bebauung erklärt sich wohl durch den Steinraub in den letzten Jahrhunderten. Das von J. Lamprecht vermutete römische Kastell ist nicht nachweisbar. Die Wehranlage, die eine überregionale Bedeutung aufweist, sollte unter Denkmalschutz gestellt werden, bevor sie durch forstwirtschaftliche und sonstige Maßnahmen für immer zerstört wird. B. LAMPRECHT 1870/76 BERGER 1909, 18 SCHIFFMANN 1935a, 30 SCHIFFMANN 1940, 28 REITINGER 1968, 24 POLLAK 2000, 360f. u. Nr. 7, 379 POLLAK 2007a, 291ff. POLLAK 2018, 34ff. DEHIO 2020, XXIII u. 42 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgstall_Antiesenberg C. Planskizze von Johann Lamprecht (Tab. H, Fig. I) Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion (1999) D. 46002 KG Antiesenhofen, GST-NR 3535, 3534, 3538 E. X 5951, Y 356042 F. Burgstall

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