743 NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: I/24/6 Hausberg (Alt-Windhaag) A. Eine Starhemberger Urkunde aus dem Jahre 1486 erwähnt Schloß und Burgstall zu Windhag: „1486 5/1 Ried. Ind. Nr. 995, I/24 [1889]: Kaiser Friedrich trägt dem Ulrich v. Starhemberg auf, daß er das Schloß u. Burgstall zu Windhag, das ein Erbe der Regina, Tochter des Hannsen Tanbekh, ist und das er ihrem Gerhab Christof Jörger, Pfleger in Kammer, hätte übergeben sollen, aber noch nicht übergeben hat, ja nicht in die Hände des Caspar Tanpekh oder seines Sohnes kommen lasse, oder wenn er vermöge seiner Verschreibung u. Zusage nicht anders kann, doch genügend Sicherheit von ihnen geben lasse, mit demselben Schlosse nicht gegen den Kaiser zu sein. Orig. Pap.; S. rücks., abgefallen.“ Nach Meinung des Regionalforschers Leopold Mayböck soll der angeführte Burgstall zu Windhag auf eine frühmittelalterliche Vorgängeranlage der im 13. Jhdt. erbauten Burg Windhaag verweisen. Diese Befestigung soll sich auf dem sog. Hausberg (Kote 563 m), einem bewaldeten Höhenrücken etwa 0,3 – 0,5 km nordöstlich der Burgruine Windhaag, befunden haben. Als konkrete Lagestelle wird eine flache Kuppe genannt, die von Felsblöcken übersät ist (KG Windhaag, GST-NR 745). Eine hier von der Gemeinde Windhaag angebrachte Schrifttafel weist sogar auf die angebliche Burgstelle hin: „Burgstall Alt-Windhaag, 1485 erstmals urkundlich erwähnt, vermutlich von Palisadenzaun umgeben.“ Bei Begehungen des Hausberges konnten allerdings keine positiven Geländemerkmale eines ehem. Sitzes (wie etwa Wälle, Gräben, Einstemmungen oder Pfostenlöcher) verifiziert werden. In den ALSDaten ist die fragliche Burgstelle ebenfalls nicht erkennbar. Der Mittelalter-Archäologe Thomas Kühtreiber schreibt dazu im Band 1 der Edition Windhaager Spuren: „Möglicherweise löste die Burg (Windhaag) eine ältere und exponierter gelegene Wehranlage auf einem Felskopf am nördlich derselben gelegenen „Hausberg“ ab. Der Flurname „Hausberg“ findet sich tatsächlich häufig als örtliche Bezeichnung ehemaliger Burgställe, kann aber auch Erhebungen bei Burgen namentlich ausweisen. Eine sichere Identifizierung einer Vorgängeranlage ist noch nicht gelungen.“ Bezüglich der Starhemberger Urkunde von 1486 seien noch folgende Überlegungen angefügt: Mit dem Schloß ist sicherlich die Burg Windhaag gemeint, da das Enzmilner’sche Schloss erst ab 1642 errichtet wurde. Schloß und Burgstall ist eine in hma./sma. Urkunden nicht selten vorkommende Tautologie. Das Zitat Schloß und Burgstall zu Windhag dürfte sich daher auf ein und dasselbe Objekt, nämlich Burg Windhaag, beziehen (→ I/24/3). B. SCHIFFMANN 1940, 225 GRÜLL 1937, 209 u. 229 MAYBÖCK 2010, Nr. 282 WINDHAAGER SPUREN 2012, 16ff. (Th. Kühtreiber) u. 32f. C. D. 43220 KG Windhaag, GST-NR 745 E. X 100613, Y 350676 F. Fraglicher / Möglicher Ansitz
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