Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

737 21 OG Pramet K/21/1 Pramach (Pramet) K/21/1 Pramach: Auf der Erdsubstruktion des Sitzes Pramach steht jetzt die Pfarrkirche von Pramet, KG. Pramet. 1371 VI.3. Peter der Tuemayr erhält vom Passauer Domkapitel das „gut, daz genant ist im Pramach, do wir yeczunt hawslich auffsiczen“ zu Lehen; 1494 VII.12. Herzog Georg von Bayern gibt seinem Rat Peter Fröschl mehrere Güter zu kaufen, darunter „Zwen Weir im Pramach bey dem Purckhstall“. Quellen: oöUB VIII/530; Handel-Mazzetti, Reg. a. d. Schloßarch. Aurolzmünster, 58. Jb. des Mus. Francisco-Carol., S. 18. Lit.: Berger, Der Bez. Ried, Rieder Heimatkunde, H. 22, S. 131; Feichtenschlager-Maier, D'Innviertler Roas, S. 200. Lage: 23,8 v.o., 14,4 v.r.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die aus der 2. H. d. 15. Jhdts. stammende Pfarrkirche Mariae Heimsuchung in Pramet liegt offensichtlich auf dem Kernwerk eines Burgstalles. Urk. 1685 Maria-Vorbitt-Capelln am Purgstall der Hofmark zu Pramet. B. SCHIFFMANN 1935a, 132 DEHIO 2020, 731ff. C. D. 46146 KG Pramet, GST-NR 105, (nahe) Pramet 105 E. X 11433, Y 333733 (Pfarrkirche) F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) K/21/2 Pürgergut (Noxberg) K/21/2 Burg: Oberhalb des Bh. Burgstaller, O. Noxberg, KG. Pramet, befindet sich das Erdwerk einer namenlosen Burg, Flurname „Burgstall“. 1399 auf der Purg; 1488 III.24 verkauft Jörg Pobmsswannter dem Mauricz von Tannberg „zway güter auf der Purg“. Quellen: oöLA, HA. Aurolzmünster, Urk. Nr. IV/97; Wirmsberger, Tannberger Regesten, Nr. 18. Lit.: Berger, Der Bez. Ried, Rieder Hmkde., H. 22, S. 131. Lage: 26,6 v.o., 8,5 v.r.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung verweist auf einen „Bh. Burgstaller“, der sich in der Ortschaft Noxberg befinden soll. Die wiederholte Nachfrage bei der indigenen Bevölkerung ergab, dass ein Anwesen mit diesem Namen völlig unbekannt ist. Auch in der DORIS Datenbank „Hofnamen und Häusergeschichte“ wird das ominöse Burgstallergut nicht angeführt. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das heute nicht mehr vorhandene Anwesen vulgo Pürgergut (Poringergut, Burgergut) in Noxberg 14. Im Umkreis des ehem. Kleinbauernhofes ließ sich auch nach mehrmaligen Geländebegehungen und Auswertung der Digitalen Geländemodelle eine Burgstelle nicht nachweisen. (Josef Reitinger erwähnt einen Erdstall, der sich am Waldrand bei Noxberg befunden haben soll). Etwa 1,3 km nördlich des ehem. Pürgergutes, im Quellgebiet des Breitsach Baches, konnten von dem Regionalforscher Bernhard Birn zwei bislang unbekannte Spornbefestigungen entdeckt werden (MG Eberschwang). Diese Wehranlagen liegen östlich und westlich des Breitsach Baches und dienten offenbar zur Kontrolle einer Altstraße. Vielleicht beziehen sich die von Konrad Schiffmann erhobenen urkundlichen Nachrichten auf eine dieser Wehranlagen → K/3/10 → K/3/11. B.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2