Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

731 K/18/3 Aichberg K/18/3 Aichberg: Die Lagestelle des Sitzes Aichberg befindet sich zwischen den Bhs. Tiefenböck und Langerbauer, O. und KG. Aichberg. Ca. 1150 Chunradus de Aichperg. Quelle: oöUB I/290. Lit.: Berger, Der Bez. Ried, Rieder Heimatkunde, H. 22, S. 122. Lage: 19,3 v.u., 18,1 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Lagebeschreibung und die Koordinaten widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Anwesen vulgo Högerlgut in Aichberg 6. Der Lagebeschreibung verweist jedoch auf die Anwesen vulgo Langbauer in Aichberg 13 und vulgo Tiefenböck (Dieffenböck) in Aichberg 14. Positive Geländemerkmale des Sitzes Aichberg sind weder hier noch dort erkennbar. Alois Zauner (Oö. Landesarchiv) berichtet sogar von einer „Burg Aichberg bei Ort im Innviertel“. Diese angebliche Burgstelle ist in der landeskundlichen und archäologischen Literatur völlig unbekannt. Offensichtlich wurde der Eintrag des Kollegen Grabherr ohne Überprüfung übernommen, der angebliche Sitz ohne Grundlage zu einer Burg ausgebaut. Da die Aichbacher häufig in den Traditionen des Kloster Asbach aufscheinen, dürfte sich ihr Sitz in der näheren Umgebung des bayerischen Klosters befunden haben (Gem. Rotthalmünster, Landkreis Passau, Niederbayern). B. SCHIFFMANN 1935a, 9 ZAUNER 1993, 160f. DEHIO 2020, 673 C. D. 46001 KG Aichberg, (nahe) Aichberg 13 + 14 (Lagestelle nach Grabherr) E. X 9162, Y 353835 (Lagestelle nach Grabherr) F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage in OÖ erkennbar → Bayern NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: K/18/4 Ort II A. Wenige Meter oberhalb der Burgstelle Ort konnte von dem Regionalforscher Wilhelm Mahler ein weiterer Burgstall verifiziert werden. Der beinahe runde Kernbereich der Anlage hat einen Durchmesser von etwa 30 Metern. Er ist im Halbkreis von Norden bis Süden von einem rund zehn Meter breiten und drei Meter tiefen Graben geschützt, wobei diesem ein zweiter vorgelagert war, an dessen südlichem Ende sich eine runde Grube befindet, die etwa 50 cm tief ist und zehn Meter im Durchmesser beträgt. An der Westseite war die Befestigungsanlage durch den steilen Hangabfall zur Antiesen geschützt. Die Anlage wird von Mahler als eine „aus der 1. H. d. 10. Jhdts. stammende Fliehburg“ interpretiert, nach Einschätzung des Verfassers dürfte jedoch der erste Sitz der Herren von Ort vorliegen. B. SCHIFFMANN 1935b, 229 MAHLER 2007, 7ff. C. Planskizze von Wilhelm Mahler D. 46025 KG Ort im Innkreis, GST-NR 234/1 E. X 7452, Y 353830 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk

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