Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

723 Nicht nur der Flurname erschien verdächtig zu sein, etliche der hier befindlichen Felsblöcke wiesen zudem bis zu 1 m lange Ein- und Abstemmungen auf, die an die Bearbeitungsspuren der Burgen Eibenstein, Herzogreith und Strafenberg erinnerten. Bei einer weiteren Begehung kam jedoch der Verdacht auf, dass die Einstemmungen mglw. bei älteren Steinbruchtätigkeiten entstanden sein könnten. Eine polygonale Struktur ist jedenfalls nicht erkennbar. Bei dem Flurnamen „Schwallenburg“ scheint es sich überdies um keinen historischen Flurnamen zu handeln. In der Josephinischen Landesaufnahme (1773 - 1781) ist in dieser Gegend der Miterstein eingetragen. Auffällig sind jedoch die strategisch günstige Lage der Felskuppe, die ein Überwachen des Donautales ermöglicht, sowie die Nähe zur Burg Werfenstein und zur Klause im Baumgarten. B. TOPITZ 1972, 5 – 16, bes. 8 STEINGRUBER 2011, 31f. C. WALCHER 1791 D. 43019 KG Struden, GST-NR 264/1 E. 115879,54 / 344925,25 F. Fragliche / Mögliche Befestigung I/19/13 Klause im Baumgarten A. Norbert Grabherr verknüpfte die urk. 1351 erwähnte Chlaws in dem Paumgarten niderhalb dez Diezzenpachs fälschlicherweise mit dem „Turm am Langenstein“. In den Planzeichnungen von Joseph Walcher ist der obig angeführte Baumgarten zwischen der Burg Werfenstein und dem Gießenbach eingezeichnet. Adolf Joseph Lanz schreibt dazu: „Die Straße ging früher nicht unter dem Werfensteiner Burgfelsen, sondern über den Burgberg zwischen Werfenstein und Brückelgarten in einem Einschnitt (beiläufig wo heute der Bahneinschnitt ist), dann durch einen mit Obstbäumen bepflanzten ziemlich steilen Hang, den Baumgarten zum Gießenbach hinab.“ Die Klause scheint somit in dem besagten Baumgarten gelegen zu haben. Über die Art der Befestigung lassen sich heute keine Aussagen mehr treffen, da das Areal beim Bau der Donauuferbahn bzw. beim Ausbau der Bundesstraße B3 massiv verändert wurde. In mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen wird lat. chiusa, deutsch „Klause“ für natürliche Talengen, für befestigte, wehrhafte Talsperren vor allem an Landesgrenzen, gelegentlich auch für Einzelsiedlungen verwendet (nach Walter Brunner). Bei der Klause unterhalb des Gießenbaches dürfte es sich vermutlich nicht um eine befestigte Talsperre, sondern nur um eine natürliche Tal- bzw. Felsenenge gehandelt haben. B. LANZ 1910, Fußnote **, 88f. SEKKER 1925, 282 BRUNNER 2015, 101 – 117 C. D. 43019 KG Struden, GST-NR 1055/3, 1055/4, usw. E. 115744,87 / 344855,40 F. Fragliche / Mögliche Befestigung

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