Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

718 frühneuzeitliche Basteianlage zu deuten, vergleichbar mit der Befestigung beim Schiffmeisterhaus in Sarmingstein (I/19/4). Leopold Franz von Rosenfelt zeigt in seiner Karte ein Stick von der Donaw (um 1721) eine viereckige Gebäuderuine, die sich auf der Kuppe des Langensteins befand. Offensichtlich hat Rosenfelt das von Walcher und Roidtner am Fuße des Felsens eingezeichnete Mauergeviert falsch eingezeichnet. Im Kupferstich Der Werfel in der Donav von Georg Matthäus Vischer (1674) ist gegenüber der Burg Haustein ein kleines Rundtürmchen eingezeichnet. Aufgrund der Lage an der Donau und der Bauweise dürfte es sich bei dem Bauwerk um einen sog. Feuerturm (Leuchtturm) gehandelt haben. Solche Feuertürme sind etwa vom Schloss Luberegg in der oberen Wachau bekannt (Gem. St. Georgen bei Emmersdorf, Bezirk Melk, NÖ). Der Standort des Rundtürmchens dürfte sich zwischen Langenstein und St. Nikola befunden haben. Historische Nachrichten dazu sind allerdings keine bekannt. Die obig angeführte Befestigung am Fuße des Langensteins, die wohl als spätmittelalterliche oder frühneuzeitliche Basteianlage interpretiert werden kann, wurde in den Jahren 1853 bis 1866 im Zuge der Donauregulierung zur Gänze beseitigt. Die Lagestelle befand sich wenige Meter südlich der (denkmalgeschützten) Haussteinkapelle. Das Areal ist heute teilweise vom Rückstau des Donaukraftwerkes Ybbs – Persenbeug überflutet. Erwähnenswert ist noch, dass Georg Grüll und Rudolf Büttner den Felsen Langenstein als Standort der bislang nicht lokalisierten Helchenburg annehmen. Funde und Befunde, die diese These unterstützen würden, liegen aber nach Marianne Pollak nicht vor. B. ROIDTNER 1871, 19 SCHIFFMANN 1935b, 107 GRÜLL ²1968, Nr. 39, 140 REITINGER 1968, 371 TOPITZ 1972, bes. 9 BÜTTNER 1977, 80 POLLAK 1987 https://de.wikipedia.org/wiki/Turm_am_Langenstein C. ROSENFELT 1721b WALCHER 1791 ROIDTNER 1871 D. 43016 KG St. Nikola an der Donau, GST-NR 100/1, 988/1 E. X 116436, Y 344812 F. Basteianlage, nicht mehr erhalten I/19/6 Werfenstein (Struden, Strudener Schloß) I/19/6 Werfenstein: Ruine der Burg Werfenstein, KG. Struden, auf einem zur Donau vorspringenden Felskopf, innen moderne Einbauten. 1272 Wickardus de Wervenstein. Quelle: oöUB III/392. Lit.: Sekker, S. 324; Götting/Grüll, Burgen in Oö., S. 276; Grüll, Mühlviertel, S. 128; Büttner, Burgen a. d. Donau, S. 82; Grabherr, Burgen, S. 39. Lage: 3,7 v.o., 8,7 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die von Johannes Kopf sanierte Burgruine Werfenstein steht unter Denkmalschutz. Konrad Schiffmann vermutete hier die Lagestelle der Helchenburg. B. LANZ 1910, 84ff. SEKKER 1925, 280ff. SCHIFFMANN 1935b, 524 SCHIFFMANN 1940, 479 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 59, 20

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