Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

716 12 OG Mehrnbach K/12/1 Thaling K/12/1 Taling: Der Sitz Talling dürfte ein Edelhof (Sedelhof) gewesen sein, O. Thaling, KG. Atzing. 1485 V.22. Matheus Jöchtl zu Talling. Quelle: oöLA, Dipl. XXV/-. Lage: 8,7 v.o., 10,7 v.li.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz oder Sedelhof ist weder in der Rotte Thaling (OG Mehrnbach) noch in dem Weiler Thaling (OG Hohenzell) eruierbar. B. C. D. E. X 5857, Y 341255 (Thaling, OG Mehrnbach) X 17386, Y 340500 (Thaling, OG Hohenzell) F. Nicht lokalisierter Sedelhof K/12/2 Burgstaller K/12/2 Burgstall: In der Nähe des Bh. Burgstaller, O. Sieber (Nr. 1), KG Mehrnbach, befindet sich auf den Grundparzellen Nr. 439, 440, 507 und 508 das sehr verworfene Erdwerk einer Wehranlage, Flurname „Burgstall“, die lokale Überlieferung sagt: hier stand die Burg „Schönaich“, für eine solche fehlen jedoch urkundliche Belege als Burg. 1220 Purchstal; 1566 Schönnaich. Quellen: Schiffmann, OL I/167 und II/378. Lit.: Berger, Der Bez. Ried, Rieder Heimatkunde, H. 22, S. 81. Lage: 10,9 v.o., 14,8 v.li.o. (47). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die angeführten Parz. Nr. des Franz. Kat. (439, 440, 507, 508) verweisen auf das Waldstück etwa 0,3 km südlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Burgstaller zu Burgstall (Gemelgut) in Sieber 1. Das postulierte „Erdwerk einer Wehranlage“ ist hier allerdings nicht erkennbar (KG Mehrnbach, GST-NR 439, 440, 507, 508). Bei der Terrainveränderung im östlichen Teil des Waldes handelt es sich um eine Materialentnahmegrube (KG Mehrnbach, GST-NR 920, 928, 929). Nach Meinung des Erdstallforschers Josef Weichenberger soll der gesuchte Burgstall mit einem mittelalterlichen Erdstall in Verbindung stehen, der im Jahre 1904 beim Burgstallergut entdeckt wurde. Hans Schamberger berichtet dazu im Innviertler Heimatkalender von 1911: „Erdstall in Burgstall, Gemeinde Mehrnbach. Unweit der Haltestelle Mehrnbach befindet sich auf einer gegen die Bahn zu ziemlich steil abfallenden Höhe das Bauerngut „Burgstall". Nahe diesem Gute ließ der Besitzer im Frühjahr 1904 einen sehr flachen Hügel ebnen. Beim Abgraben des lehmigen Grundes stieß man auf einen Gang. Ein lotrechter Schacht führte in einen tiefer liegenden Gang, dessen Wände und Decke unregelmäßig gebaut waren. Vom untersten Gange konnte man in eine Kammer mit etwas geneigtem Boden gelangen. Letztere Kammer zeigte besonders sorgfältige Arbeit. Der oberste Gang mündete in eine rechtwinkelig abzweigende Fortsetzung, die jedoch vorzeiten eingestürzt ist oder absichtlich verschüttet wurde. Zwei Meter von dieser Stelle weg in der Richtung des verschütteten Ganges stieß man auf sehr zermürbte Ziegeltrümmer. Der ganze Erdstall war, abgesehen von dem einen verschütteten Teil, sehr gut erhalten. Während in den früher beschriebenen Hauslöchern keine Funde gemacht wurden, entdeckte man im Burgstaller Erdstall einen großen henkellosen, irdenen Topf, den ich — nach Vergleichung mit Töpfen in verschiedenen Museen — als römisches Erzeugnis erkannte. Beim Aufgraben des Erdstalles wurde zwar der Topf stark beschädigt, doch rettete ihn Herr Oberlehrer Hehenwarter in Mehrnbach vor dem Untergange. Im Herbste 1907

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