688 NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: I/13/7 Karlinghof (Weinzierlhof) A. Nach einer lokalen Überlieferung soll der Karlinghof (Weinzierlhof) in Aist 1 einst eine „Burg“ gewesen sein. Zwischen 1900 und 1920 wurden an der Westseite des Hauses und südwestlich des Hofes mehrfach Fundamentmauern angeschnitten, die offenbar mit älteren Vorgängern des Hofes in Zusammenhang stehen. Die Marmorplatten deuten auf eine gehobene Ausstattung hin (nach M. Pollak). Eventuell besteht ein Zusammenhang mit dem bislang nicht lokalisierten Sicz vnd hoff bey Närn. B. Schriftlicher Nachlaß von Oswald Tamerl, Gemeindeamt Naarn C. D. 43204 KG Au, GST-NR 2289, Aist 1 E. 94071,35 / 343664,46 F. Fraglicher / Möglicher Ansitz I/13/8 Obersebern A. Bei den Erhebungen des Österreichischen Archäologischen Instituts konnten in der Nähe der Ortschaft Obersebern drei bislang völlig unbekannte, römische Feldlager verifiziert werden. Nach Stefan Groh wurden sie kurzfristig angelegt und waren von Erdwällen, Gräben und Holzpalisaden geschützt. Es ist dies der erste Nachweis römischer Militärpräsenz im Mühlviertel. Der Archäologe und Denkmalpfleger Heinz Gruber berichtet: „In der Donauniederung östlich der Einmündung der Aist in die Donau wurden vom Österreichischen Archäologischen Institut im Berichtsjahr großflächige archäologische Sondierungen durchgeführt (MG Naarn im Machlande). Dabei konnten nahe dem Weiler Obersebern drei temporäre Feldlager der Römischen Kaiserzeit entdeckt werden. Die Lager befinden sich nördlich der Donau, gegenüber dem Legionslager von Albing und dem Auxiliarkastell von Stein (beide OG St. Pantaleon-Erla, Niederösterreich). Die Lager weisen die Form eines Parallelogramms mit abgerundeten Ecken auf und besitzen eine Innenfläche von 1,0 ha bis 1,4 ha. Zwei davon sind von einfachen Grabenanlagen umgeben, während das dritte mit einem doppelten Graben ausgestattet ist. Der Auswertung der Oberflächenfunde zufolge sind die Feldlager in das zweite Drittel des 1. Jhdts. n. Chr. zu stellen. Die am nördlichen Donauufer gelegenen Militärlager von Obersebern ermöglichten die gleichzeitige Kontrolle des Donautals und der wichtigen, nach Norden führenden Verkehrsroute entlang der Aist in das Barbaricum. Die drei neu entdeckten Feldlager stellen den ersten Nachweis römischer Militärpräsenz im Mühlviertel dar.“ Die fürs Mühlviertel einzigartige Fundstelle konnte 2022 erfreulicherweise unter Denkmalschutz gestellt werden. B. GROH 2018, 43 – 74 FÖ 57, 2018, 16f. https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Feldlager_von_Obersebern C. D. 43204 KG Au, GST-NR 702/1, 703/3, 699/2, 722/2, 647, 690, 695/2, 698, 722/1, 582/1, 688 E. X 92251, Y 345028 F. Römische Militärlager (untertägige Befunde)
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