Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

685 1 OG Antiesenhofen K/1/1 Antiesenberg K/1/1 Antesenberg: Die Erdsubstruktion der Burg Antesenberg befindet sich auf einem Hangsporn rechts über der Andiesen in der O. Antiesenberg, KG. Antiesenhofen. 1140 Rapoto filius Epponis de Antesberg; 1180 Chunradus de Antesenberg, nobilis ministerialis; 1269 Vlrich von Antesenperg. Quellen: oöUB I/295 und III/366. Lit.: Berger, Der Bezirk Ried im Innkreis, Rieder Heimatkunde H. 22; Lamprecht, Archäologische Streifzüge zu den Umwallungsorten des unteren Innviertels, Manuskript im oöLA, Bibliothek, Sign. I 93. Lage: 20,1 v.u., 11,8 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Am Antiesenberg wird ein steil zur Antiesen und der Innhochterrasse abfallendes Plateau durch ein mehrfaches Wall- und Grabensystem begrenzt. Auf dem Plateau zeichnet sich eine Senke als Hinweis auf eine Zisterne ab. Es dürfte sich um den Stammsitz der im 12. und 13. Jhdt. nachweisbaren Herren von Antiesenberg handeln. Die heute völlig fehlende (Stein)Bebauung erklärt sich wohl durch den Steinraub in den letzten Jahrhunderten. Die Unterschutzstellung der Wehranlage, die eine überregionale Bedeutung aufweist, wäre ein Desideratum. B. LAMPRECHT 1879 SCHIFFMANN 1935a, 30 REITINGER 1968, 24 POLLAK 2000, 360f. u. Nr. 7, 379 POLLAK 2007a, 291ff. POLLAK 2018, 34ff. DEHIO 2020, XXIII u. 42 C. Planskizze von Johann Lamprecht (Tab. H, Fig. I) Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion (1999) D. 46002 KG Antiesenhofen, GST-NR 3535, 3534, 3538 E. X 5951, Y 356042 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk K/1/2a Mitterding K/1/2 Antesen: Auf der Uferterrasse des Inns, oberhalb der Ausmündung der Andiesen in den Inn befand sich das Erdwerk eines Sitzes nächst der O. Mitterding, KG. Antiesenhofen; das rechte Ufer der Andiesen bildet die Katastral- und die Bezirksgrenze, der zugehörige Ort - Andiesen (Antesen) - liegt schon im pol. Bezirk Schärding. 1116 Wernherus des Antesen, nobilis homo; 1161 Amelbreth de Antesine. Quellen: oöUB I/291 und II/314. Lit.: Lamprecht, Archäologische Streifzüge, oöLA, Bibl. I 93; Feichtenschlager-Maier, D'Innviertler Roas, S. 159. Lage: 27,1 v.u., 11,6 v.li.u. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Steckbrief zu diesem Sitz verwirrt schon insofern, als die heutige Einmündung des Flusses Antiesen in den Inn erst um das Jahr 1612 (!) entstanden ist; der hochmittelalterliche Sitz Antesen kann daher kaum in dieser Gegend zu lokalisieren sein. Die ursprüngliche Mündung befand sich etwa 2 km flussabwärts beim Dorf Andiesen (KG und OG St. Marienkirchen). Auch wenn der historische Kontext von N. Grabherr völlig falsch verstanden wurde, so ist doch oberhalb der heutigen Mündung der Antiesen ein unbestimmtes Erdwerk zu verifizieren. Es handelt sich um einen etwa ovalen Hügel mit künstlich verebnetem Plateau. Echte Befestigungswerke sind

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