673 Da eine Befragung des bereits im Jahre 1977 verstorbenen Burgenforschers Norbert Grabherr nicht mehr möglich ist, schriftliche Zeugnisse zu der angeblichen Burgstelle beim Mitterbergergut fehlen, kann man heute nur mehr Mutmaßungen bezüglich der Entstehung dieses mysteriösen Eintrages anstellen. So wie es scheint, wurde offensichtlich ein fragwürdiger Eintrag im Ortsnamenverzeichnis von Konrad Schiffmann zum Anlass genommen, hier eine Burgruine anzunehmen: „Mitterberg, Ruine u. einz. Hsr., G. Pirach, B. Mauthausen. — Die ‘mittlere Burg’ zwischen zwei anderen.“ Wie schon eingangs erwähnt, ist diese Burgruine nicht nachweisbar. In der landeskundlichen Literatur (Franz Pfeffer, Josef Reitinger) ist sie völlig unbekannt. Auch die wiederholte Nachfrage bei den Einwohnern des Gutshofes sowie bei den in dieser Gegend tätigen Regionalforschern (Martha Gammer, Franz Gillmayr, usw.) erbrachte keine positiven Hinweise. Etwa 1,2 km südwestlich der angeblichen Burganlage befindet sich am sog. Kutzenberg eine kleine Abschnittsbefestigung, die offensichtlich in Konnex mit einer archäologisch nachgewiesenen, prähistorischen Höhensiedlung steht (→ P/17/4). Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass sich der Eintrag im Handbuch auf dieses Objekt bezieht. Vielleicht wurde N. Grabherr von einem Lokalforscher von dieser Befestigung informiert, hat sich aber dann bei den Verortungsangaben und in der Interpretation der Fundstelle völlig vertan. B. SCHIFFMANN 1935b, 180 SCHIFFMANN 1940, 333 PFEFFER 1962, 11 – 84, bes. 15, 40f. STEINGRUBER 2011, 26 C. D. 43109 KG Pürach, GST-NR 791, 792, 795/2; (nahe) Pürach 18 (Lagestelle nach N. Grabherr) E. 80556 / 351110 (Lagestelle nach N. Grabherr) F. Kein Ansitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2