Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

665 NIEDERÖSTERREICH DATENSÄTZE IN KORREKTES BUNDESLAND TRANSFERIERT Hausstein (Haustein, Teufelsturm, Lueg, Luegeck) I/19/1 Haustein: Turmruine auf einem Felsriff in der Donau, KG. St. Nikola, 1854 im Zuge der Donauregulierung durch Sprengung beseitigt. 1351 Houstain nyderthalb Werbenstein. Quelle: Grüll, Mühlviertel, S. 140; Grabherr, Burgen, S. 41. Lage: 4,7 v.o., 9,0 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Nach Norbert Grabherr befand sich die ehem. Burg Hausstein (Teufelsturm, Lueg, Luegeck) in der MG St. Nikola an der Donau und somit im Bundesland Oberösterreich. Nach den offiziellen Land- und Katasterkarten ist die Burgstelle jedoch eindeutig dem Bundesland Niederösterreich zuzuordnen. Die angeführte Katastralgemeinde (St. Nikola) ist falsch, das Objekt lag in der KG Nabegg. Die auf einer Felsklippe gelegene kleine Burganlage bestand nach den historischen Ansichten aus einem viereckigen Turm, dem sich uferseitig eine polygonale, schartenbewehrte Beringanlage und ein vorgelagerter Zwinger anschlossen. Die Burg Hausstein wurde schließlich im Jahre 1854 im Zuge der Donauregulierung gemeinsam mit der Felsklippe durch Sprengung beseitigt. B. ROIDTNER 1871, 18f. SCHIFFMANN 1935a, 445 (Haustein) SCHIFFMANN 1935b, 146 (Lueg) SCHIFFMANN 1940, 225f. KALTENEGGER 2007, 186f. C. VISCHER 1674, 207 ROIDTNER 1871, Tafel I (mit „Grundrisss des Thurmes Haustein“) D. KG Nabegg, GST-NR 1644/1, MG Neustadtl an der Donau, VB Amstetten E. X 116528, Y 344639 F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage Wörth (Wörthburg, Wörther Schloss) I/19/7 Wörth: Ruinenreste der Burg Wörth, auch Wörther-Schloß genannt, auf der Donauinsel Wörth, KG. Struden, von dichtem Unterholz bedeckt. Authente Beurkundungen über diese Burg liegen nicht vor, gegebenfalls ident mit Werd ?; ev. 1322 VII.22. Hainrich, Chunrat vnd Gundacher von Werd. Quelle: oöLA, HA. Eferding, Starhemberg-Urk. Nr. 107. Lit.: Grüll, Mühlviertel, S. 145; Grabherr, Burgen, S. 40. Lage: 4,4 v,o., 8,0 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die wiederholt zu lesende Angabe, dass die Insel Wörth mitsamt der Wörthburg zum Bundesland Oberösterreich gehöre, ist nicht korrekt. Wie man in den amtlichen Katastern unschwer erkennen kann, gehört die Insel „seit Menschengedenken“ zum Bundesland Niederösterreich. Die angeführte Katastralgemeinde (Struden) ist falsch, Donauinsel und Burgruine liegen in der KG Hößgang. Die Rudimente der Wörthburg befinden sich im nordöstlichen Bereich der Donauinsel, und zwar auf einer fast senkrecht aus dem Wasser ragenden Felsklippe. Es handelt sich um eine keilförmige Kernburg von etwa 20 x 10 m Ausmaß, deren 1,20 m starker Bering aus Bruchstein an den Felskopf angepasst ist. An der westlichen Breitseite könnte ein Wohnbau gestanden haben, am gerundet ausgebildeten östlichen Schmalpunkt lag nach dem erhaltenem Riegelkanal der Eingang. Es handelt sich um partiell lagenhaftes, klein- bis mittelformatiges Bruchsteinmauerwerk aus Granitgestein in Kalkmörtelbindung mit Zuschlag aus Flusskiese. Der in der älteren Literatur postulierte „romanische

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