Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

657 I/19/4b Sarmingstein II (Basteianlage u. Mautsperre) I/19/4 Sarmingstein: Turmruine in der O. Sarmingstein, KG. St. Nikola. 1488 im Auftrage von Kaiser Friedrich III. durch die Brüder Siegmund und Heinrich Prüschenk errichtet. Quelle: oöLA, Prüschenkurkunden, Urk. Nr, 10. Lit.: Grüll, Mühlviertel, S. 143; Büttner, Burgen a. d. Donau, S, 84; Grabherr, Burgen, S. 40. Lage: 3,7 v.o., 15,9 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die von N. Grabherr als „Sarmingstein“ angesprochene Turmruine in der Ortschaft Sarmingstein war ein Teil einer heute weitgehend abgekommenen Basteianlage und Mautsperre, deren Sinn und Zweck es war, Straße und Donaustrom zu überwachen. Sie wurde vermutlich im Jahre 1488 im Auftrag Kaiser Friedrichs III. durch die Herren von Prüschenk erbaut. Ein Ausbau der Bastion dürfte unter Propst Konrad von Waldhausen um 1534 erfolgt sein. Im Jahre 1602 wurde auf der Basteianlage ein Schiffmeisterhaus errichtet (alte Adresse: Sarmingstein 8). Das Gebäude besaß ein Satteldach mit vier Scharwachttürmchen. Das Schiffmeisterhaus stand sogar unter Denkmalschutz, dennoch wurde es im Jahre 1957 abgebrochen. Die Torgewände mit der Jahreszahl 1602 konnten aber gerettet werden. Der oberhalb des Schiffmeisterhauses gelegene Mautturm blieb trotz der Baumaßnahmen erhalten. Der Turm war aber bereits beim Bau der Lokalbahn Mauthausen - Grein (Donauuferbahn) in den Jahren 1897/98 erheblich beschädigt worden. Eine unsachgemäß durchgeführte Sanierung dürfte der Grund gewesen sein, wieso sich im Frühsommer 2013 beträchtliche Mauerteile lösten. Ein Abbruch der Turmruine wurde bereits erwogen. Dank der Initiative des Etymologen Karl Hohensinner (Grein) konnte der Mautturm jedoch unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Turmruine soll nachhaltig saniert werden. B. SCHIFFMANN 1935b, 327 WUTZEL 1972, 10 DEHIO 2003, 744f. SCHINDLER 2008 STEINGRUBER 2011, 30f. C. Albrecht Altdorfer, Federzeichnung in Schwarz, 1511106 Wenzel Hollar, Federzeichnung, um 1644 Matthäus Merian, Sälblingstein, 1649 D. 43016 KG St. Nikola an der Donau, GST-NR 682, 684, (nahe) Sarmingstein 7 E. X 119405, Y 344988 F. Basteianlage, nicht mehr erhalten; Turmruine I/19/5 Langenstein (Krautberg, Seyrberg) I/19/5 Langenstein: Der Turm am Langenstein wurde im Zuge der Donauregulierung 1854 beseitigt, KG. St. Nikola. 1351 II.11. Werbenstain vber die Chlaws in dem Paumgarten niderhalb dez Diezzenpachs. Quelle: oöUB II/232. Lage: 3,7 v.o., 7,9 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Grundsätzlich ist anzuführen, dass die urk. Nennung von 1351 Werbenstain vber die Chlaws in dem Paumgarten niderhalb dez Diezzenpachs mit der Felskuppe Langenstein und dem angeblichen Turm überhaupt nichts zu tun hat. Bei den in der Urkunde angeführten Örtlichkeiten handelt es sich um die 106 Nach der Beurteilung von Karl Mittermayr ist die dargestellte Landschaft nicht eindeutig zu identifizieren, es wird von der Forschung Sarmingstein angenommen, es könnte aber auch eine Phantasielandschaft sein, in der Eindrücke des Künstlers von einer Donaureise verarbeitet sind.

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