Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

655 19 MG St. Nikola an der Donau I/19/1 Hausstein (Haustein, Teufelsturm, Lueg, Luegeck) I/19/1 Haustein: Turmruine auf einem Felsriff in der Donau, KG. St. Nikola, 1854 im Zuge der Donauregulierung durch Sprengung beseitigt. 1351 Houstain nyderthalb Werbenstein. Quelle: Grüll, Mühlviertel, S. 140; Grabherr, Burgen, S. 41. Lage: 4,7 v.o., 9,0 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Nach Norbert Grabherr befand sich die Burg Hausstein (Teufelsturm, Lueg, Luegeck) in der MG St. Nikola und somit im Bundesland Oberösterreich. Nach den offiziellen Land- und Katasterkarten ist sie jedoch eindeutig dem Bundesland Niederösterreich zuzuordnen. B. C. D. E. F. → Niederösterreich I/19/2 Pain (Pahin, Bojenstein) I/19/2 Pain: Die Lagestelle der Burg Pain (auch Pahin oder Bojenstein genannt) dürfte mit dem Erd- und Mauerwerk auf dem Hangsporn nächst dem Bh. Paynberg, KG. Struden, auf den Grundparzellen Nr. 879-885 zu lokalisieren sein (freundl. Mitteilung von Herrn Josef Rosenthaler, Waldhausen). 1037 Bojenstein; ca. 1185 predium iuxta Danubii, quod Pahin dicitur. Quelle: oöUB II/394. Lit.: Grüll, Mühlviertel, S. 142. Lage: 0,6 v.o., 9,3 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Blattschnittkoordinaten und die Parz. Nr. des Franz. Kat. (879-885) verweisen auf das Areal südöstlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Paynberger in Achleiten 10 (heute: KG Struden, GST-NR 879, 885, usw.). Nach Meinung des Heimatforschers Josef Rosenthaler soll sich hier die Lagestelle der Burg Pain (Pahin) befunden haben. Bei einer Begehung des Verfassers im Herbst 1977 konnten keinerlei Spuren des postulierten „Erd- und Mauerwerks“ entdeckt werden. Die angebliche Fundstelle wurde auch anlässlich der archäologischen Landesaufnahme des Mühlviertels durch Marianne Pollak (BDA) überprüft, wobei ebenfalls keine positiven Geländemerkmale eines Sitzes beobachtet werden konnten. Offensichtlich wurden Anhäufungen von Lesesteinen, wie sie praktisch auf jeder Kuppe des Mühlviertels vorkommen, als Mauerreste interpretiert. Die angebliche Fundstelle liegt zudem etwa 2 km nördlich der Donau, was in deutlichem Widerspruch zu den schriftlichen Quellen steht. Pain (Bojenstein) ist höchstwahrscheinlich anstelle der (denkmalgeschützten) Pfarrkirche hl. Nikolaus bzw. des ehem. Spitals (Pfarrhofs) in St. Nikola zu lokalisieren, die noch im 14. Jhdt. den Namen Pahin trugen. Nicht gänzlich auszuschließen ist allerdings, dass es sich bei Pain und Bojenstein um zwei verschiedene Anlagen handelt. B. SCHIFFMANN 1935a, 73 (Peinberg) SCHIFFMANN 1935b, 324 (St. Nikola) NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 20, 15 DEHIO 2003, 738ff. STEINGRUBER 2011, 29 KALTENEGGER 2007, 23 C. D. 43016 KG St. Nikola an der Donau, GST-NR .15, .14, 36; (nahe) St. Nikola 15

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