65 A. Die als Schlossberg (Pankratiusberg) bezeichnete Moränenkuppe weist die bis zu 1 Meter Höhe erhaltenen Mauerreste der um 1900 abgebrochenen Burganlage Ibm mit ehem. Schlosskapelle hl. Pankratius aus (nach DEHIO soll das Patrozinium dem hl. Aegidius gegolten haben). Am Hang des Schlossberges ist ein tiefer liegender Bering in Form eines etwa ovalen Wallgrabens erhalten geblieben. Erwähnenswert sind die hier aufgelesenen Keramikfragmente, die dem Neolithikum und der Bronzezeit zugeordnet werden, und die eine urgeschichtliche Höhensiedlung möglich erscheinen lassen. Ärgerlich erscheint, dass die nicht denkmalgeschützte Anlage seit geraumer Zeit als illegale Müllhalde mißbraucht wird. B. SCHIFFMANN 1935a, 519 FÖ 7, 1956/60, 22 (Martin Hell) GRÜLL 1964, Nr. 54, 178 REITINGER 1968, 62 POLLAK 1992, Nr. 78, 244 SCHUMANN 2016, Nr. 11, 91 DEHIO 2020, 272 C. WENING 1721 D. 40317 KG Ibm, GST-NR 1/1, 1/2 E. X -27488, Y 325162 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk A/6/4 Hohenstein A/6/4 Hohenstein: Die Erdsubstruktion der Burg Hohenstein ist auf einem Hangsporn nächst den Bhs. Gratzer und Haunsberger, gelegen, O. Unterhaunsberg, KG. Haselreith. 1180 Alheidis, Engelramus de Hohensteine uxor. Quelle: oöUB I/240. Lage: 22,7 v.u., 12,4 v.r.u. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag beruht auf der Abhandlung „Der Helmbrechtshof und seine Umgebung“, einer „literarhistorischen Untersuchung“, die der Lehrer Max Schlickinger im 52. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum im Jahre 1894 veröffentlicht hat. Schlickinger ging von der Vorstellung aus, dass die aus dem 13. Jhdt. stammende Versnovelle Helmbrecht46 auf historischen Fakten und Ereignissen beruhe, die im oberen Innviertel stattgefunden hätten. In Folge versuchte er, die im Meier-Helmbrecht-Epos genannten Örtlichkeiten (Meier-Helmbrecht-Hof, Hohenstein, Haldenberg, usw.) in diesem Landstrich zu lokalisieren. Die in dem Epos genannte Burg Hohenstein wurde von Max Schlickinger jedenfalls auf dem flachen Höhenrücken westlich der St.-Koloman-Kapelle (Kolomani-Schacher) lokalisiert, der von der indigenen Bevölkerung als Hohenstein bezeichnet wird. Er schreibt: „Eine genaue Durchforschung des Terrains auf dem Hohenstein führt, zu dem Resultate, dass Spuren von Menschenhänden deutlich wahrnehmbar sind. Am auffallendsten sind einige Gruben, größere wie kleinere, wovon die bedeutendste eine Länge von 8m, eine Breite von 2m und eine Tiefe von 3m besitzt. Weiters behauptet mein Gewährsmann Herr Lehrer V. Hauch in Schwand (ein gebürtiger Eggelsberger), in seinen Kinderjahren auf dem Hohensteine Spuren eines Mauerwerkes gefunden zu haben. Dass hier einst eine Burg stand, ist daher nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern sehr 46 Die mhdt. Versnovelle Helmbrecht dürfte vermutlich zwischen 1250 und 1280 im bayerisch - österreichischen Grenzraum entstanden sein. Als Verfasser wird Wernher der Gartenaere angenommen. Die Novelle erzählt in 1934 Verszeilen vom sozialen Aufstieg des Bauernsohnes Helmbrecht zum Raubritter, seinem sündhaften Leben und schrecklichen Ende.
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