643 H/21/19 Römische Villa in der Krift A. Bereits 1812 wurden auf einem Feld des „Langbauerngutes“ zu Thalham „viele Römermünzen, Geschirre, Penaten und anderes mehr“ geborgen. 1886 fand man „Fragmente von Estrich, bemaltem Wandanwurf, Ziegel, Thon- und Marmorplatten, Röhren von Heizanlagen in größerer Menge“. 1888 wurden unter der Leitung von Josef Straberger, Konservator am Oö. Landesmuseum/FranciscoCarolinum, erste Grabungen durchgeführt und die Fundamente eines Gebäudes aufgedeckt, dessen Mauerschutt eine weitere große Menge von Ton- und Marmorplatten, bemalten Maueranwurf, Estrichfragmente etc. enthielt. P. Gebhard Rath untersuchte 1936 die Fundstelle erneut, wobei er auf roh gefügte Grundfesten stieß, die er als Fundamente hölzerner Wirtschaftsbauten (Vorrats- oder Speicherräume) deutete. Zu Tage geförderte Bruchstücke von Röhrenziegeln (Tubuli) sowie verschiedenfarbig bemalter Wandbewurf legten nahe, dass man hier das Hauptgebäude eines römischen Gutshofes entdeckt hatte. Südlich davon stellte Rath separate Baureste fest und vermutete dort das Herrenhaus, konnte aber wegen einer jungen Waldkultur nicht weiter graben. Im Jahre 1992 wurde bei einer Begehung mit Marianne Pollak (BDA), Christine Schwanzar (Oö. Landesmuseum) und Josef Zankerl (Regionalforscher aus Schönering) eine Häufung von Ziegel- und Keramikfragmenten an der Stelle beobachtet, wo Rath das Herrenhaus vermutet hatte. Daher entschied man sich für eine abermalige Untersuchung der Krift. Bei der Grabungskampagne, die von 1994 bis 2001 stattfand, konnte das Badegebäude des römischen Gutshofes freigelegt werden, vom Herrenhaus indes trat nicht die geringste Spur zu Tage. B. FÖ 2, 1934/37, 268 RATH 1937, 480 FÖ 33, 1994, 591 ENGELMANN 2001, 187ff. TRAXLER 2004, 80ff. STEINGRUBER 2007, 165ff. C. D. 45310 KG Schönering, GST-NR 135, 138, 187/1, 190, 192/1 E. X 61642, Y 350317 F. Römischer Gutshof (untertägige Befunde) H/21/20 Dörnbacher Wald A. Bei der Suche nach einer von Ernst Fietz erwähnten Wallanlage, die sich beim Steinernen Kreuz befinden soll, konnte im sog. Dörnbacher Wald ein bislang unbekanntes Erdwerk aufgespürt werden. Es handelt sich um einen ovalen Hügel von etwa 30 x 20 m Dm und bis zu 3 m Höhe. Das Objekt ist durch Materialentnahmegruben erheblich gestört, eine Deutung daher schwer möglich. Nach Alois Zauner scheint urk. 1155 Irmhard de Therinbach auf, der ritterlichen Standes gewesen sein dürfte. Sein Sitz könnte eventuell mit dem angeführten Erdwerk zu identifizieren sein. Nach anderer Meinung liegt ein stark gestörter, urgeschichtlicher Grabhügel vor. B. SCHIFFMANN 1935a, 207 ZAUNER 1981, 159 FÖ 47, 2008, 625 (Ch. Steingruber) C. D. 45302 KG Dörnbach, GST-NR 74 E. X 64596, Y 349292 F. Erdwerk
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