Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

642 NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: H/21/17 Hirschleitengraben II A. Der Sporn oberhalb der Einmündung des sog. Hirschleitenbaches in die Donau, etwa 130 m westnordwestlich des römischen Wachturmes, weist einen künstlich aufgeböschten Hügel (Ausmaße etwa 16 x 12 m) auf, der gegen Westen und Osten durch einen Abschnittsgraben geschützt wird. In der „Mappa“ des Franz Anton Knittel (1743) ist hier eine kleine Turmruine eingezeichnet. Ernst Fietz vermutete jedoch einen Zusammenhang mit dem römischen Wachturm: „Irgendeine Rolle wird dieser linke Rücken schon gespielt haben, da er Spuren von Erdbefestigung aufweist, die immerhin so markant sind, daß hiedurch Herr Pater Dr. Gebhart Rath vom Stifte Wilhering zu einer Grabung angeregt wurde, die im Skizzenblatt 14 mit einem Kreuz bezeichnet ist. Diese Stelle liegt in der Blickrichtung: Burgus stromaufwärts.“ Die von P. Gebhard Rath betriebene Sondierung ergab allerdings weder Funde noch Befunde. Eine Nachgrabung von E. Fietz blieb ebenfalls ergebnislos. Der Grabungstrichter ist heute noch erkennbar. B. FIETZ 1934 – 40, Nr. 4, 10 STEINGRUBER 2006, 264 C. KNITTEL 1743 D. 45312 KG Wilhering, GST-NR 91/1 E. X 66000, Y 352567 F. Undatierte Befestigung (vmtl. mittelalterlicher Burgstall) H/21/18 Hochmayrdiele (Krift) A. Im dicht verwucherten Talgrund des Rossbaches, der sogenannten „Krift“, erhebt sich in unmittelbarer Nähe zum römischen Gutshof bei Thalham ein oval geformter Hügel, der im Volksmund „Hochmayrdiele“ genannt wird. Der Hügel wird im Westen und Norden durch steile Abfälle zu Bachläufen (Rossbach, Reither Bach) geschützt, nach Osten ist er durch einen anscheinend von Menschenhand geschaffenen Graben abgetrennt. Das ovale Höhenplateau der Hochmayrdiele macht seinerseits einen künstlich zugerichteten Eindruck, Hinweise auf Steinbebauung sind jedoch nirgends zu erkennen. Ernst Fietz' (offenbar an mündliche Überlieferung von P. Gebhard Rath angelehnte) Annahme eines römischen Tempels, also eines Sakralbaus, ist bei solch exponierter Lage fragwürdig. Der wehrhafte Eindruck lässt eher an eine mittelalterlichen Sitz denken - vielleicht die gesuchte Burg Schönering? In einer Planskizze von Ludwig Benesch ist das Objekt als „K“ eingezeichnet. B. BENESCH 1911, 180ff. FIETZ 1970, IV. Teil, 141 STEINGRUBER 2007, 185f C. Planskizze von Ludwig Benesch (Fig. 9, Buchstabe „K“) D. 45310 KG Schönering, GST-NR 134 E. X 61657, Y 350548 F. Undatierte Befestigung

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