Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

61 A/5/5 Biburg A/5/5 Biburg: Geringes Erdwerk in einer Mattigschlinge, O. Biburg, KG. St. Georgen. 1100 nobilis homo Helmprecht de bipurch. Quelle: oöUB I/631. Lage: 13,3 v.o., 5,5 v.li.o. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Josef Reitinger (1968) erwähnt eine „Wallanlage oder Schanze“, die sich angeblich in der Innviertler Ortschaft Biburg befinden soll, wobei er sich auf eine Abhandlung von Richard Noll (1958) beruft. In den Aufzeichnungen von Hugo v. Preen, der eine minuziöse Aufnahme aller hier vorhandenen Bodendenkmale durchgeführt hat, wird das Erdwerk allerdings nicht erwähnt. Auch bei der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Braunau durch Marianne Pollak und Adolf Stelzl konnten keinerlei Spuren von „Wallanlage oder Schanze“ verifiziert werden. Als Erklärung bietet sich an, dass eine in benachbarten Bayern gelegene, La-Tène-zeitliche Viereckschanze von R. Noll fälschlicherweise in Biburg im Innviertel angesiedelt wurde (solche Erdwerke bestehen etwa in Biburg im Landkreis Altötting oder in Biburg im Landkreis Berchtesgadener Land). Auch bezüglich der Zuordnung des 1100 aufscheinenden Helmprecht de bipurch bestehen berechtigte Zweifel, da sich sein Sitz vermutlich in einer in Bayern gelegenen Ortschaft befunden hat. Bezüglich der Etymologie des Ortsnamens Biburg ist noch anzuführen, dass dieser nicht unbedingt auf eine „Burg“ hinweisen muss. Nach neueren Erkenntnissen dürfte sich der Name vom mittelhochdeutschen Verbum biberin (= fließen) ableiten. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf eine ehem. Schleife des Flusses Mattig. Das postulierte „geringe Erdwerk“ ist hier nicht erkennbar (KG Biburg, GST-NR 1018/1). B. SCHIFFMANN 1935a, 95 NOLL 1958, 30 REITINGER 1968, 58 POLLAK 1992, Fußnote 54, 218 C. D. 40203 KG Biburg, GST-NR 1018/1 (Lagestelle n. Grabherr) E. -15829 / 339039 (Lagestelle n. Grabherr) F. Kein Ansitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar A/5/6 Hermating A/5/6 Hermating: Sedelhof in der O. Hermading, KG. Oberspraidt, nicht lok. 1303 Erchmuting. Quelle: Schiffmann, oöStUrb. I/308. Lage: 4,8 v.o., 7,4 v.li.o. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sedelhof könnte mit dem Anwesen vulgo Mayrgut in Hermading 4 zu identifizieren sein. B. SCHIFFMANN 1935a, 456 C. D. E. X -14848, Y 343414 F. Sedelhof (?)

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