Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

603 5 SG Grein I/5/1 Greinburg (Hohenstein, Stettenfels, Heinrichsburg) I/5/1 Greinburg: Schloß Greinburg, in beherrschender Position ober der Stadt, KG. Panholz. 1488 III.10. erteilte Kaiser Friedrich III. den Brüdern Sigmund und Heinrich Prüschenk die Erlaubnis ober Grein eine Burg zu errichten und Stettenfels zu nennen, dieser Name wurde bald durch Heinrichsburg (nach dem Erbauer Heinrich Prüschenk) ersetzt, doch setzte sich die Bezeichnung Greinburg, abgeleitet von der Stadt Grein, durch. Quellen: oöLA, HA. Weinberg, USch. 13, Nr. 185 und PrüschenkUrk. Nr. 17, Lit.: Sekker, S. 102; Grüll, Mühlviertel, S. 37; Büttner, Burgen a. d. D., S. 81: Grabherr, Burgen, S. 37. Lage: 4,9 v.o., 2,5 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der älteste Schlossbau in Oberösterreich steht unter Denkmalschutz. Die angeführte Katastralgemeinde (Panholz) ist falsch, das Objekt liegt in der KG Grein. B. SCHIFFMANN 1935a, 374 SCHIFFMANN 1935a, 497 (Hohenstein) DEHIO 2003, 219ff. C. MERIAN 1649 HAGER 1667, 65 VISCHER 1674, 58 u. 59 D. 43005 KG Grein, GST-NR .1, Greinburg 1 E. X 112970, Y 344225 F. Schloss I/5/2 Kosenburg (Chosenpurkch) I/5/2 Kosenburg: Die Lagestelle der Kosenburg, Erdsubstruktion und weniges Mauerwerk, befindet sich auf den Gründen des Bh. Mayrhof, KG. Panholz. 1383 V.8. Hanns der Knewzzer gibt dem Ruger Harsser für seine treuen Dienste den Zehent auf 23 Häuser bei der „Khosenpurkch in Saechsner pharr“. Quelle: oöLA, HA. Greinburg-Kreuzen, USch. 8, Nr. 144. Lit.: Grüll, Mühlviertel, S, 141. Lage: 3,3 v.o., 4,9 v.li.o. (53). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung und die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal nördlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Maierhofer in Panholz 2 (KG Panholz, GST-NR 737, 730/1). Positive Geländemerkmale der Kosenburg sind auf der Wiesenparzelle allerdings nicht vorhanden. Nach Auskunft der Einwohner befand sich hier ein älteres Brunnenhäusl, das Wasser für den Gutshof lieferte. Die tatsächliche Lagestelle der Kosenburg befindet sich in 4,3 km (!) Entfernung, und zwar beim bäuerlichen Anwesen vulgo Mayrhofer (Mayrhof am Saurüssel, Burgstallerhäusel) in Dornach 14 (KG Lettental, GST-NR 2370/3). Die erhebliche Lageungenauigkeit ist schwer nachvollziehbar, da die Burgstelle in der landeskundlichen Literatur gut beschrieben ist. Offenbar hat Grabherr die beiden Gutshöfe miteinander verwechselt, eine Überprüfung im Gelände fand trotz seiner Behauptung "die Kenntnis über die Lage beruht auf Autopsie" nicht statt. Die vor allem im digitalen Geländemodell noch gut erkennbare Substruktion der Kosenburg besteht aus einem kaum erhöhten Mittelwerk, das von einem aus der natürlichen Berglehne halbkreisförmig herausgeschnittenen Graben abgetrennt wird. Das Objekt ist durch die Verbreiterung der Donau Straße B3 beeinträchtigt worden, doch auch landwirtschaftliche Meliorationsarbeiten haben der Anlage erheblich zugesetzt. Denkmalschutz ist nicht gegeben.

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