592 DATENSATZ IN KORREKTE GEMEINDE TRANSFERIERT: H/11/13 Mühlbach (Mulenbach) H/21/15 Mühlbach: Das Erdwerk der Burg Mühlbach auf einem Hangsporn zu einer Schlucht, die hier die Katastralgrenze von der KG. Wilhering zu jener der KG. Dörnbach bildet; die Burganlage ist jedoch noch in der KG. Wilhering. 1161 Conradus de Mulenbach, liber homo; 1189 III.7. Chunradus de Mulenbach et eadem domo in montem Churenberc. Quellen: oöUB II/314 und 416. Lage: 11,8 v.u., 16,4 v.li.u. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Lagebeschreibung und die Koordinaten widersprechen. Die Lagebeschreibung der Burgstelle Mühlbach verweist auf jene Talung, welche die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Wilhering und Dörnbach bildet (KG Wilhering, GST-NR 117, 118/1, 118/2, 118/4, usw.). Die Blattschnittkoordinaten verweisen jedoch auf das Areal etwa 0,3 km nördlich der obig angeführten Talung (KG Wilhering, GST-NR 101, usw.). Positive Geländemerkmale des „Erdwerks der Burg Mühlbach“ sind weder hier noch dort erkennbar. Die wirren Verortungsdaten sind schwer nachvollziehbar, da die Wehranlage bereits im Jahre 1910 von dem kaiserlichen Rat Ludwig Benesch ausführlich beschrieben und in einer guten Planskizze (!) festgehalten wurde. Diese Planskizze liegt auch im Oö. Landesmuseum auf.114 In seiner für damalige Zeiten beachtlichen Arbeit „Zur Lösung des Kürnberg-Rätsels“, die im 68. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum veröffentlicht wurde, wird überdies eine gute Beschreibung der Wehranlage übermittelt: "Diese [Sperrfeste] entstand dadurch, dass man den hier etwa 16 Schritte breiten Rückzugsgrat mit zwei ca. 50 m von einander entfernten Gräben durchschnitt, von denen der untere 3 m tief und oben 9 m breit, der obere 4 m tief und oben 16 m breit ist. Das hierdurch inselartig abgetrennte Stück des Grates war an seinen beiden Steilhängen 5 m unterhalb der Gratfläche mit zwei schmalen Terrassen versehen, die von Graben zu Graben gingen und wahrscheinlich Palisaden trugen, innerhalb welcher man durch die Gräben hindurch rundum verkehren konnte. Weiter hatte diese inselartige Feste am oberen Ende einen kleinen Hügel, vielleicht den Standplatz des Kommandanten während des Kampfes, am unteren einen Schutzwall." Die archäologische Untersuchung von bronzezeitlichen Grabhügeln in der Flur „Reingrub“ durch P. Leopold Schiller (Stift Wilhering), wurde von den Prähistorikern Oswald Menghin und Erwin Theuer zum Anlass genommen, den Kürnberg und seine Flurdenkmale zu begehen. Menghin legte seine Interpretation der Wallburg am Gipfel und der vorgelagerten Befestigungen auch schriftlich nieder. Die von Benesch entdeckte Sperrfeste wird von ihm folgendermaßen beschrieben: „So erscheint im Südwesteck noch außerhalb des unteren Kniewalles und etwas tiefer eine kleine Motte, die aus einem natürlichen Erdrücken geschnitten ist und dem oben erwähnten Spähhügel115 nicht unähnlich sieht. Wie dieser hat sie wohl einen Holzturm getragen. Vielleicht handelt es sich um vorgeschobenen Auslug des »baiwarischen« Burgwalls, vielleicht um etwas noch Jüngeres, einen Hausberg des hohen Mittelalters.“ 114 Der Dank des Verfassers gilt Christine SCHWANZAR, die die Einsichtnahme der Benesch-Skizzen ermöglicht hat. 115 Anmerkung: Mit dem von Oswald Menghin erwähnten „Spähhügel“ ist die erhöhte Knickstelle des sog. Bajuwarenwalles gemeint → H/21/14c.
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