Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

580 Ab etwa 2003 wurden bei der genehmigungspflichtigen Errichtung des sogenannten „Ruperti-Weges“ Teile des inneren und äußeren Ringwalles durch bis zu 5 m lange und 0,5 m tiefe Rampen beschädigt. Im Herbst 2015 wurden diese genehmigungspflichtigen Rampen sogar noch erweitert bzw. vertieft. Auf ihnen führte dann eine alternative Streckenführung des jährlich abgehaltenen Kürnberglaufes. Im Sommer 2018 wurde ein großes Gipfelkreuz (Pilgerkreuz) mitsamt Andachtsplatz errichtet, wobei offensichtlich eine beträchtliche Fläche der Kürnbergburg mit „Schaufel und Traktor“ umgepflügt wurde.99 Eine archäologische Begleitung der Arbeiten fand aus unerfindlichen Gründen nicht statt, obwohl hier eine prähistorische Siedlung bzw. Kultstätte angenommen wird, und das Areal unter Denkmalschutz steht. Der gesamte Kürnberger Wald wird derzeit intensiv aufgeforstet, wobei naturgemäß schwere Maschinen (wie etwa Harvester) zum Einsatz kommen. Die Zukunft wird zeigen, ob der seit Jahren bestehende Denkmalschutz die größte und bedeutendste Wallburg in Oberösterreich vor weiteren Beschädigungen bewahren kann. B. MÜLLNER 1884 BENESCH 1910, 10 - 187 MENGHIN 1923 THEUER 1923 FÜRBÖCK 1932 (mit Bild) SCHIFFMANN 1935b, 91 FÖ 2, 1934/37, 37 u. 93f. FÖ 3, 1938/39, 26f. FIETZ 1934–40; FIETZ 1967; FIETZ 1972/73 ASPERNIG 1968 REITINGER 1968, 470ff. OBERGOTTSBERGER 1984, 48f. STEINGRUBER 2003, 69 - 114; STEINGRUBER 2006, 254 - 274; STEINGRUBER 2007, 165 - 190 RUPRECHTSBERGER 2004, 314 KRIEGLSTEINER 2015a C. KNITTEL 1743 Planskizzen von Ludwig Benesch (Fig. 2 - 8) und Ernst Fietz Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion (Wladimir Obergottsberger, 1980) D. 45312 KG Wilhering, GST-NR 91/1 E. X 65966, Y 351077 (Gipfel) X 66236, Y 350907 (Rotes Tor) X 65973, Y 350909 (Beringtor) F. Ur- / frühgeschichtliche Befestigung (Ringwall, Höhensiedlung) H/21/14b Sachsenwall (Oberer Vorwall) A. Wissenschaftliche Untersuchungen des etwa 1,3 km langen Erdwalles haben noch keine stattgefunden, dennoch kann vermutet werden, dass das Objekt ursprünglich eine Holz-Stein-ErdeMauer war. Der Erdwall beginnt beim Roten Tor der Kürnbergburg, wendet sich in einem weiten Bogen nach Süden, dann wieder nach Norden und endet schließlich im sogenannten Weißtannengraben, einem Seitental des Hirschleitengraben. Kurz bevor der Vorwall endet, biegt in einem annähernd rechten Winkel ein 0,1 km langer Flügelwall ab. 99 Vgl. Oberösterreichische Nachrichten, Bericht vom 07.09.2018, 31.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2