565 A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als Grabherr von zwei Espelmaier-Höfen berichtet, die aber in der Urmappe und anderen historischen Kartenwerken nicht aufscheinen (es liegt offensichtlich eine Verwechslung mit den beiden Sölden vor). Der urk. 1437 genannte Sitz ist höchstwahrscheinlich mit dem Anwesen vulgo Espelmaier in Moos 2 zu identifizieren. Die im Handbuch angeführte Katastralgemeinde (Kristein) ist falsch, der Gutshof liegt in der KG Enns. B. SCHIFFMANN 1935a, 271 C. D. 45102 KG Enns, GST-NR .916, Moos 2 E. X 84280, Y 341689 F. Ansitz, stark umgebaut / Nachfolgebau H/5/9 Ipf (Ipfdorf) H/5/9 Ipf: Die Lagestelle der Burg Ipf befand sich auf den Grundparzellen Nr. 456 und 478 der KG. Kristein, ist aber - mit Ausnahme des Grabens - einer Schotttergrube zum Opfer gefallen. 1125 Pertholdus de Iphe; 1120 Gerhochus de Iphe. Lage: 9,6 v.o., 16,2 v.li.o. (51). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Koordinaten und die Lagebeschreibung mit Parzellennummern erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal südlich der West-Autobahn A1 (KG Kristein, GST-NR 354/1). Die aus der Urmappe gewonnenen Parzellennummern (456, 478) verweisen jedoch auf das Areal südwestlich der Ortschaft Ental (heute: KG Kristein, GST-NR 456/2, 477, 478/2). Spuren der Burg Ipf sind weder hier noch dort eruierbar. Die Lagebeschreibung und die Parzellennummern stammen ursprünglich nicht von Norbert Grabherr, sondern von dem Graphiker und Maler Franz Brosch. Anfang der 1950er Jahren wurde er von dem Historiker Franz Wilflingseder beauftragt, die Lagestellen des Turmes zu Lonstorf, des Burgstalles Zierberg und des Burgstalles Ipf zu erheben. Bezüglich der Lokalisierung von Ipf beruft sich Brosch auf die vaterländische Arbeit „Die Skiren und die deutsche Heldensage“ von Franz Xaver Wöber: „In der Gegend des jetzigen Dorfes Lorch an der kleineren Ipf mag die Burg oder der Ansitz der Herren von Ipf gestanden haben, welche später in Diensten theils der steierischen Ottokare, theils des Hochstiftes Passau stehen, und deren Letzten, Namens Bruno, ich im Jahre 1200 das letztemal erwähnt finde.“ Franz Brosch übernahm die eher vage Lokalisierung von Wöber und suchte die Burgstelle infolge am Eichberg nahe der heutigen Ortschaft Ental. „Schon E. Wöber vertrat (in seinem Buch: Die Skiren und die deutsche Heldensage, S. 58) die Ansicht, daß die Burg der Herren von Ipf in der Gegend von Lorch, nahe der kleineren Ipf, gestanden habe. Nun weist das Josephinische Lagebuch für Lorch als 8. Flur unter T. Nr. 130 bis 133, G. P. 446, 449, 456, 478, das „Bührleiten Holz" aus, das an des Aichinger Purgfeld grenze; weiter unter T. Nr. 114, G. P. 452, einen Acker zum Überländhaus Nr. 4, T. Nr. 139, genannt Burgfeld, welcher Name heute verschollen ist. Haus Nr. 4 ist inzwischen vom Autobahnbau wüst gelegt worden. Unterhalb dieser Gründe (am Hang südlich der Ortschaft Kristein, der den Aichberg gegen Westen fortsetzt) fließt der schwächere der beiden Ipfbäche, der heute Kristeiner Bach heißt, durch das Ennsfeld der Donau zu. Hier in der Burgleiten und nahe dem Burgfeld ist also die Burg lpf vermutlich gestanden. Tatsächlich durchzieht ein tiefer, steiler Graben das Burgleitenholz zwischen G. P. 456 und G. P. 478, und östlich von ihm liegt auf halbem Hang eine geräumige, ovale Ebene, eine ehemals genützte Schotterentnahmestelle, offenbar die abgegrabene und ausgeräumte Burgstelle lpf. Da fast jeder Abschnittgraben sozusagen einen Probeschurf darstellt, ist es nicht verwunderlich, daß Burgställe manchmal zur Sand- oder Schottergewinnung genützt und damit vernichtet werden; so zum Beispiel der Burgstall Lützlberg in Aichberg bei Alharting und der Schloßbühel beim Kirchschlager in Sichersdorf, Gemeinde Niederwaldkirchen.“
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