56 Vogelherde, SG Braunau am Inn Einführung Die ausgedehnten Waldgebiete des Lach- und Weilhartsforstes weisen an die fünfzig Erdwerke von eigentümlicher Struktur auf. Es handelt sich durchwegs um aus Lehm errichtete, rechteckige Erdbauten mit abgerundeten Schmalseiten (Höhe ca. 1 m, Länge 12 – 20 m, Breite ca. 6 m), die von einem seichten Materialentnahmegraben umgeben sind. Von der indigenen Bevölkerung werden sie als Vogeltennen, Tennen, Keltentennen, Franzosenbuckel oder Franzosengräber bezeichnet. Der Privatarchäologe Hugo v. Preen deutete die Erdwerke ursprünglich als „urzeitliche Siedlungsplätze“, später dann als „Dreschtennen aus der Hallstattzeit“. Die archäologische Untersuchung einer Tenne durch Marianne Pollak legt jedoch nahe, dass es sich bei den Erdwerken um Vogelfangplätze des ausgehenden Mittelalters bzw. der frühen Neuzeit handelt. Literaturhinweise PREEN 1897, 53f. DANNHEIMER 1966, 279ff. REITINGER 1969, 424 POLLAK 1985/86, 106 – 117 KERSCHER 1991, 183 – 187 POLLAK 1992, bes. 223ff. KERSCHER 1992, 201ff.
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