543 B. SCHIFFMANN 1935a, 204ff. NEWEKLOWSKY 1973b, 152 C. D. 45306 KG Leonding / KG Reichersberg E. F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage H/11/9 Kürnberg (Schloss Seerberg) 91 H/11/9 Kürnberg: Die Lagestelle mit der sehr verworfenen Substruktion der Burg Kürnberg befindet sich beim Bh. Schneider in Kürnberg, O. und KG. Rufling. Daß fast keine Steine mehr vorhanden sind (selbst die Grundfesten sind ausgegraben) darf nicht verwundern, ließ doch Kaiser Maximilian I. diese Burg abbrechen und das gewonnene Steinmaterial zu seinem Neubau „Sachsenburg“ (6/2)) führen. Ca. 1155 Geroldus de Cvrenberch; 1286 X.18. castrum in Churnberg prope Rudelfing. Quellen: oöUB II/277 und VI/51. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 197; Grüll, Innviertel, S. 178; Aspernig, Geschichte des Kürnbergs bei Linz, Hist. Jb. d. St. Linz 1967, S. 36 ff. Lage: 7,5 v.u., 17,8 v.r.u. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die ovale Erdsubstruktion der Burg Kürnberg ist in den Digitalen Geländemodellen gut erkennbar. Das Mittelwerk weist zahlreiche Entnahmegräben auf, welche den seit Jahrhunderten gepflogenen Steinraub bezeugen. Mauerwerk ist ober Tag nicht mehr erhalten. Walter Aspernig kam in seiner Dissertation „Die Geschichte des Kürnbergs bei Linz“ zu dem Schluss, dass am Kürnberg bei Wilhering kein gleichnamiges Rittergeschlecht existiert habe; die in Wilheringer Urkunden des 12. Jhdts. genannten Kürnberger seien Bauern gewesen, die auf einem Gut gehaust hätten. Die Errichtung der gleichnamigen Burg wurde von Aspernig für etwa das Jahr 1280 unter Konrad von Kapell angenommen; vorher hätte es weder eine Burg noch eine Herrschaft Kürnberg gegeben. Aspernig’s Auffassung war für die lokale Heimatforschung bis in die jüngste Vergangenheit offiziell verbindlich, obwohl sich da und dort längst Zweifel regten. So gelangte Alois Zauner schon 1981 in einer wissenschaftlich profunden Abhandlung zu differenzierteren Resultaten. Fazit: bereits der 1140/1147 genannte Konrad von Kürnberg, der von Aspernig am Kirnberg bei Rudling lokalisiert wurde, ist mit großer Sicherheit am Kürnberg bei Wilhering ansässig gewesen. Dieser Konrad von Kürnberg gehörte jedenfalls dem niederen Ritteradel an, da der Hochfreie Ulrich von Wilhering gewiss keinen Bauern als Zeugen einer Kirchenschenkung ins obere Mühlviertel geholt hatte. Konrad saß vermutlich auf einem Herrensitz, der auf dem Hangsporn nordwestlich des Bauernhofes „Schneider in Kürnberg“ zu lokalisieren ist. Um 1155 urkundet Gerold von Kürnberg als Grundnachbar des Klosters Wilhering. Ein Walter von Kürnberg scheint dann 1161 in einer Urkunde Abt Gebhard II. von Wilhering unter den „kleinen ritterlichen Leuten“ auf. Nach dem Aussterben der Kürnberger gegen Ende des 12. Jhdts. wechselte der Sitz Kürnberg vermutlich ins Eigentum des Ministerialen Ernst von Traun, der sich auch Ernst von Kürnberg nannte. Der Ausbau des Sitzes Kürnberg zur Feste erfolgte vor 1286 unter Konrad von Kapell. Nach Konrads Tod um 1315 ging der Besitz an die Kapeller von Steyregg. Diese ließen Burg und Herrschaft Kürnberg durch Pfleger verwalten. Nach dem Aussterben des letzten männlichen 91 Der Vulgoname Schloss Seerberg leitet sich von der als Seeberg (Sehenberg, Sechenberg) bezeichneten Kuppe südwestlich der Burgstelle her. Hier befand sich früher das sog. Seeberghäusl (Sechenbergerhaus) in Dörnbach 20. Die Aufnahme des Vulgonamens in der Mappa Geographica des Leopold Franz von Rosenfelt (um 1721), sorgte bei etlichen Heimatforschern für große Verwirrung. Insbesondere Karl Karning und Ernst Fietz gingen von der Existenz eines historischen Schlosses namens Seerberg aus, das es aber zu keinen Zeiten gegeben hat.
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