540 Das urk. 1455 genannte Purkstal an der Luclburg bezieht sich möglicherweise auf den Sitz in Aichberg, der (nach Franz Brosch) als „Litzlberg“ angesprochen wurde (→ H/11/1). Zu beachten ist allerdings, dass der Linzer Freinberg (Galgenberg) in Urkunden des 15. Jhdts. als perg genant Lützelburg bezeichnet wurde. (Maximilian I. belehnte am 12. August 1494 Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Linz mit dem Berg Lutzelburgk bei St. Merten vor unserem geschloss daselbst zu Linz). Mit dem angeführten Purkstal an der Luclburg dürfte die urgeschichtliche Wallburg am Freinberg gemeint sein. B. BROSCH 1947, 299ff. GRÜLL 1964, Nr. 68, 179 SCHOBER 1968, 159ff. REITINGER 1968, 237 STEINGRUBER 2011, 20 C. D. 45304 KG Holzheim, GST-NR 689/8, 689/7, 687/29 E. 68105,72 / 352080,77 F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar H/11/3 Gschloß (Schlosswald, Hainzenburg) H/11/3 Gschloß: Auf einem zur Donau gerichteten Hangsporn ober der Mündung des Hainzenbaches in die Donau, befindet sich auf der Waldparzelle Nr. 571 der KG. Holzheim, genannt Schloßwald, eine Wehranlage (3 Gräben mit Zwischenwällen), Lokalbezeichnung „Gschloß“. Alter unbekannt, keine direkte Beurkundung vorliegend. Lit.: Brosch, Litzlberg und Lützlburg, oöHmbl. 1. Jg., H. 4, S. 300; H. Awecker-Schober, Holzheim, Jb. der Stadt Linz 1967, S. 159ff. Lage: 12,1 v.u., 14,4 v.r.u. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die hohe felsige Kuppe östlich der Mündung des Hainzenbaches in die Donau weist eine ausgedehnte Abschnittsbefestigung auf: Das über dem Steilabfall zur Donau liegende Plateau ist ca. 30 x 70 m groß, hat zum Hainzenbach hin noch eine kleine Niederstufe, fällt aber ansonsten nach drei Seiten steil ab und ist gegen die restliche, südöstliche Seite durch vier mächtige Wälle gesichert. Die Krone des ersten Walles liegt 7 m über der Sohle des dazwischen befindlichen Grabens, die des zweiten Walles 4,5 m. Die ersten beiden Wälle sind 23 m voneinander entfernt. Nach weiteren 15 m folgt der dritte Wall, der die Ausmaße des zweiten Walles hat und einen Vorgraben besitzt. Dann folgt ein flaches Vorfeld von 50 bis 120 m Breite, das mit einem vierten niedrigen Wall gegen die Landseite geschützt wird. Die bedeutende Befestigungsanlage verblieb bis etwa zur letzten Jahrtausendwende in einem weitgehend ungestörten Zustand. Nach einem Besitzerwechsel wurden jedoch auch im Schlosswald neue Forststraßen errichtet, die das Objekt erheblich beeinträchtigt haben. Eine dieser Straßen schneidet massiv in den westlichen Bereich der Anlage, wodurch die Endpunkte der inneren Wälle abgetragen wurden. Das Abraummaterial, das in Hülle und Fülle urgeschichtliche (bronzezeitliche) Tonscherben aufwies, schüttete man in die Gräben. Der Verfasser alarmierte seinerzeit das Oö. Landesmuseum sowie das Linzer Stadtmuseum/Nordico, wo man die Zerstörung schlichtweg zur Kenntnis nehmen musste, da das Gschloß nicht unter Denkmalschutz stand. Immerhin entschied man sich beim Oö. Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien zur Dokumentation des größeren der zwei angeschnittenen Wälle, welcher zugleich der innerste ist. Hierzu wurden zwei Stufen in den Wall eingearbeitet, wodurch 3 Profile entstanden, die erfasst wurden. Dabei kamen wieder urgeschichtliche Relikte zu Tage, außerdem wurde Holzkohle aus unterschiedlichen Brandschichten geborgen.
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