537 A. Der Eintrag basiert auf den Angaben von Herbert Jandaurek. Im Kapitel „VIII. Bastei und Tabor“ seiner Abhandlung über die Burgen, Schlösser, Burgställe und Wehranlagen des Traunviertels (1964) schreibt der Landesbeamte folgende Zeilen: „4. Taberackerl, Taberschanz, Taberacker, Tabernschütthügelmais, KG. Stallbach, OG. Kronstorf, N. 725, 726, 727, 728, 729 zu Demelbauernhaus (Winkling 8), Lichtenscheinhaus (10). Die naheliegenden Grundstücke N. 740 und 742 heißen Schanzfeld.“ Die Adressenangaben und die Hofnamen verweisen auf die bäuerlichen Anwesen vulgo Demelbauer (Halblehenscheingütl) in Winkling 8 und Lichtenscheingut (Aignergut zu Dettau) in Winkling 10. Die beiden Gutshöfe liegen im Weiler Winkling, der in der Urmappe als „Ober Winkling“ bezeichnet wurde. Die angeführten Grundstücke befinden sich etwa 0,5 km nordwestlich des Weilers Winkling, gehören aber nicht zur KG Stallbach, sondern zur KG Kronstorf. Die Behauptung, dass man auf den Parz. Nr. 740 und 742 des Franz. Kat. das „Erdwerk der Tettauer Schanze“ erkennen kann, ist zu problematisieren. In den Digitalen Geländemodellen ist hier ein niedriger Erdwall erkennbar, der die Grenze zwischen den modernen Grundstücksnummern 737/1, 740, 736, 731/1, 732/2 und 1275/1 bildet. Eine strategische Ausrichtung des Erdwerks ist nicht erkennbar. Es dürfte sich nicht um Reste der Tettauer Schanze handeln, sondern um einen neuzeitlichen Grenzwall (Vermarkung). Die tatsächliche Lagestelle der spätmittelalterlichen Tettauer Schanze dürfte sich in der unmittelbaren Umgebung des Weilers Winkling befunden haben. Dafür spricht schon einmal, als zwei Häuser den Zusatznahmen „zu Dettau“ [!] führen. Auf den Bestand einer Schanze verweist auch das sog. Aignerhäusl zu Dettau (Mitterhäusl) in Winkling 9, welches als Taborhaus bezeichnet wurde. In den Orthobildern ist eine auffällige Bodenverfärbung westlich des Weilers erkennbar. Möglicherweise handelt es sich bei der Anomalie um nivellierte Reste der Tettauer Schanze (KG Stallbach, GST-NR 1134/1, 1137, 1139/1). Nach Meinung des Heimatforschers Leopold Sacher soll sich die Tettauer Schanze aber in der Nähe des ehem. Weilers Unter Winkling befunden haben. Lesefunde aus dem Mittelalter sollen diese Hypothese absichern. Positive Geländemerkmale sind in den Digitalen Geländemodellen nicht erkennbar (KG Stallbach, GST-NR 1263/4, 1251/1, 1250, 1257/1, usw.). B. ROLLEDER 1894, bes. 404 JANDAUREK 1964, Nr. 4, 75 REITINGER 1968, 222 PANGERL 1984, 25f. RUPRECHTSBERGER 2018 SACHER 2023 C. D. 45113 KG Stallbach, GST-NR 1134/1, 1137, 1139/1 E. 84826,50 / 331790,15 84816,58 / 331634,05 85937,10 / 331505,63 F. Nicht lokalisiertes Schanzwerk
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