Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

503 BRUNNER 2015 https://de.wikipedia.org/wiki/Klause_am_Pyhrn C. D. 49410 KG Spital am Pyhrn, GST-NR .204, Pyhrn 29 E. X 74366, Y 277177 F. Klausenturm F/13/5 Schützenstein (Schützenkogel, Schütz) F/13/5 Klause: Auf dem Schützenkogel befindet sich eine verfallene Mauer und die Reste eines Klausenturmes, KG. Spital. 1593 XII.29. ein Maur vnd darob ain halb Thurn, da vor Jahrn ain hülzers Wachtheusel gestanden, aber abgeprunnen ist. Quelle: oöLA, HA. Eferding, Starhemberger Hss., Hs Nr. 11, fol. 45. Lage: 25,5 v.o., 2,4 v.r.o. (98). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung verweist auf die als Schützenstein bezeichnete Bergkuppe (Seehöhe 825 m), die sich etwa 0,4 km nördlich der Unteren Klause bzw. des Pflegerturmes (F/13/4) befindet. Norbert Grabherr behauptet, dass sich auf der Kuppe eine „verfallene Mauer“ und die „Reste eines Klausenturmes“ befinden sollen. Trotz Auswertung der ALS-Daten und intensiven Feldbegehungen konnten diese Mauerreste bislang nicht eruiert werden. Auch eine Begehung des Areals durch den Burgenfotografen Oliver Popelka erbrachte keine Ergebnisse. Bis in die 1960er Jahren konnte man allerdings am Fuße des Schützensteines eine Hausruine erkennen. Es handelte sich um das Kleinanwesen vulgo Schütz (Kiendlerische Kollstat oder Schützenstein, Kreindlerkohlstatt am Pührn). Die alte Adresse lautete Spital 29 bzw. Spital am Pyhrn 26 (heute: KG Spital am Pyhrn, GST-NR 1017). Es besteht der berechtigte Verdacht, dass Norbert Grabherr die Hausruine bei einer Wanderung entdeckt und dann irrigerweise als „Reste eines Klausenturmes“ interpretiert hat. Die Annahme eines (weiteren) Klausenturmes ist grundsätzlich zu problematisieren, da ein solcher Turm völlig abseits der über den Pyhrnpass führenden Altstraße überhaupt keinen Sinn ergibt. Die urk. Nennung von 1593, die den Schützenstein oder Schützenkogel mit keinem einzigen Wort erwähnt(!), dürfte sich auf die Obere Klause (F/13/6) beziehen, wo Sperrmauer und Turm(ruine) auch heute noch deutlich erkennbar sind. Anmerkung: Die Blattschnittkoordinaten sind völlig abwegig, denn sie verweisen auf das Areal 0,6 km nordwestlich des Schützensteins (heute: Kalksteinbruch der Fa. Bernegger). B. SCHIFFMANN 1935b, 390 REITINGER 1968, 397 C. D. 49410 KG Spital am Pyhrn, GST-NR 1110/1 (Schützenstein) 49410 KG Spital am Pyhrn, GST-NR 1017 (vulgo Schütz) E. 74427,12 / 277551,30 (Schützenstein) 74343,85 / 277472,12 (vulgo Schütz) F. Kein Ansitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2