Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

452 E/27/6 Steindlhof E/27/6 Steindlhof: Der Freisitz Steindlhof befand sich im Ortsbereich des Marktes Waizenkirchen, KG. Waizenkirchen, das Haus ist jedoch nicht lok. 1626 Johann Schicklmair auf Steindlhof. Quelle: Strnadt, Peuerbach, S. 460. Lage: 18,0 v.u.,3,1 v.li.u. (?) (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Bezüglich des Freisitzes Steindlhof liegt eine erhebliche Fehlverortung vor. Das Objekt liegt tatsächlich in der OG Bruck-Waasen (→ E/2/1). B. C. D. E. F. → E/2/1 E/27/7 Waldau E/27/7 Waldau: Der Freisitz Waldau in der O. Waldweidenholz, KG. Weidenholz, wurde auch als Freihaus bezeichnet. 1595 das Prant'sche und 1637 das Griemüller'sche Freihaus Waldau. Quelle: oöLA., Landsch.A., Bd. 1568, Nr. 72. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 460. Lage: 19,3 v.u., 2,2 v.li.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die vorgeschlagene Lokalisierung in der Ortschaft Waldweidenholz ist nicht nachvollziehbar, da der Freisitz Waldau in der landeskundlichen Literatur (Konrad Meindl, Julius Strnadt) in der Ortschaft Waizenkirchen, und zwar am Marktplatz, verortet wird. Im Kapitel „Freihäuser in und um Waizenkirchen“ schreibt Konrad Meindl folgende Zeilen: „Der spätere Adel suchte für seine Häuser in Städten und Märkten, für seine Landgüter kaiserliche Freiheit. Mehrere solcher Freisitze und Freihäuser bestanden in und um Waizenkirchen. Im Markte selbst stand das Freihaus Waldau Nr. 8.“ Der Freisitz Waldau wäre demnach mit dem sog. Kirschnerhaus in Waizenkirchen Nr. 8 (alte Adresse) zu identifizieren (heute: Marktplatz 7). Im Josephinischen Lagebuch von 1787 wird das Gebäude mit dem Vermerk „am Freisitz Waldau“ bedacht, die Besitzerin ist Theresia von Stangl, eine Adelige. Nach Julius Strnadt soll sich der Freisitz jedoch in Waizenkirchen Nr. 10 befunden haben: „Er kommt als Pfleger zu Weidenholz zuerst am 30. Novbr. 1589 (Urkundenbuch v. Neukirchen I. Bd.) vor; der Markt freite ihm sein Haus Nr. 10 zu Waizenkirchen, das fortan den Titel eines Freisizes Waldau fürte, über dem Portale steht noch die Jareszal 1595. Von ihm gedieh Waldau an seinen Schwiegerson Tobias Jäger, der 1627 nach Regensburg emigrirte; noch jezt nennen sich die zu Steyr und Neukirchen am Walde sesshaften Jäger „von Waldau." Der Freisiz kam bald in andere Hände, 1637 hiess er das Griesmüller'sche Freihaus.* * Abraham Griesmüller, Bürgermeister zu Linz, kaufte 1630 den Freisiz von Tobias Jäger.“ Der Freisitz Waldau wäre demnach mit dem ehem. Pscharrischen Gasthaus in Waizenkirchen Nr. 10 (alte Adresse) zu identifizieren (heute Markstub‘n Mair, Marktplatz 5). Aufgrund des Eintrags im Josephinischen Lagebuch von 1787 dürfte die Lokalisierung von Konrad Meindl jedoch die richtige sein. Auf dem Areal erhebt sich heute ein moderner Nachfolgebau. B. STRNADT 1868, Fußnote 6, 460

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2