Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

436 6 MG Micheldorf in Oberösterreich F/6/1 Georgenberg (St. Georgenberg) F/6/1 Georgenberg: Der Georgenberg bei Micheldorf, KG. Mitter-Micheldorf, war - wie der Grabungsbefund von Dr. H. Vetters, Wien, ergab - eine spätrömische Fluchtburg und ohne nachgewiesenem Kontinuum, früh- bis hochmittelalterlich besiedelt. Vielleicht war hier die Oliuspespurk, die als verschollen gilt, aber mit Sicherheit im oberen Kremstal zu suchen ist. 903 IV.26. in valle, quae dicitur Oliuspespurk. Quelle: oöUB II/51. Lit.: Vetters, Der Georgenberg, Grabungsbericht 1953; Holter, Die geschichtlichen Probleme des Georgenberges, beide in: oöHmbl. 8. Jg., H 1/2, S. 23 und 44. Lage: 27,9 v.o., 8,4 v.li.o. (68). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die mehrphasige Befestigungsanlage und die Filialkirche hl. Georg (Kalvarienbergkirche) mitsamt frühmittelalterlicher Vorgängerkirche stehen unter Denkmalschutz. Der „doppelte Murus Gallicus, der die Hügelkuppe umfasst“, den Hermann Vetters anlässlich seiner Sondierungen festgestellt haben will, ist allerdings nach neueren Erkenntnissen kritisch zu hinterfragen. Die angeführte Katastralgemeinde (Mitter-Micheldorf) ist falsch, das Ensemble liegt in der KG Obermicheldorf. B. SCHIFFMANN 1935b, 321 FÖ 6, 1951/55, 76 u. 134 HOLTER 1954 VETTERS 1954 REITINGER 1968, 295ff. C. MERIAN 1649 D. 49116 KG Obermicheldorf, GST-NR .1, 10/1, 10/5, 10/9, 10/10 E. X 60291, Y 304207 F. Ur- / frühgeschichtliche Befestigung (Ringwall) F/6/2 Moos F/6/2 Moos: Das Haus am Moos war der Sitz des Landgerichtes und nicht der eines Geschlechtes; seine Lokalisierung ist trotz der bekannten Gerichtsgrenzen und der oftmaligen urkundlichen Nennung nicht mit Sicherheit gelungen. Der Wahrheit am nächsten wird man kommen mit der Trennung der Funktionen: das Haus des Landrichters, die Gerichtsschranne und der Hinrichtungsort. Das Gelände zwischen den Bhs. Moosbauer, Hilbinger und Mösl heißt „am Moos“ und war eine Gerichtsschranne; das Haus am Moos selbst könnte entweder in der O. Hinterburg oder auf dem Georgenberg, beide KG. Mitter-Micheldorf, und unmittelbar an die Flur „am Moos“ angrenzend sein. 1394 Vl.26. verkauft Georg von Wallsee dem Hanns von Liechtenstein die Veste Pernstain vnd das haws auf dem Moss, da das Landtgericht zuegehöret. Quelle: Urkundenbuch Kremsmünster, S. 346. Lit.: Holter, Der Georgenberg bei Micheldorf, oöHmbl. 8. Jg., H. 1/2, S. 49 und ders., Altpernstein, S. 14 ff. Lage: 26,7 v.u., 9,1 v.li.u. (68). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Das urk. 1394 erwähnte Haus am Moos dürfte entweder mit dem Anwesen vulgo Gut auf den Mooslehen in Micheldorf 81 oder mit dem Anwesen vulgo Moosbauerngut in Micheldorf 38 zu identifizieren sein. Die beiden Gutshöfe sind heute nicht mehr vorhanden, sie wurden beim Bau der Pyhrn Autobahn A 9 demoliert. B. SCHIFFMANN 1935b, 187 C. D.

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