Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

423 E/16/3 Schanzen E/16/3 Schanzen: Am Ortsrand von Peuerbach, KG. Peuerbach, wurden 1702 acht Schanzen aufgeworfen, von denen aber nur geringes Erdwerk erübrigt. Quelle: Strnadt, Peuerbach, S. 511. Lage: 20,3 v.u., 8,8 v.r.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Julius Strnadt erwähnt zwar Schanzwerke, die sich aber nicht am „Ortsrand von Peuerbach“, sondern in der Sallet in der OG St. Willibald befunden haben (→ M/19/2). B. STRNADT 1868, 510f. C. D. E. F. → M/19/2 E/16/4 Schiferhub (Schieferhub) E/16/4 Schiferhueb: Der Sitz der Schifer, ein ritterbürtiges, den Schaunbergern dienstbares Geschlecht, befand sich bei der Schieferhube, dessen Erdsubstruktion oberhalb der Ledererwiese, nächst dem Bh. Schifferhub, O. und KG. Peuerbach, erkennbar ist. 1368 verkaufte Hanns der Schifer dem Graf Johann von Schawnberg sein „gesäzz vnd hueb zu Pewrbach vmb 40 Pfund Pfen.“; 1378 V.23. kauft Chunrad der Zeller von Graf Heinrich von Schawnberg „die Schiver hueb gelegen bey Pewrbach“. Quellen: oöLA, Weinberger Archivalien, Bd. 74, Fasz. 7; oöUB IX/442. Lage: 20,3 v.u., 8,3 v.r.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als der angeführte „Bauernhof Schifferhub“ nicht eruierbar ist. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal zwischen der Rotte Schieferhub und dem sog. Lederer Bach. Die postulierte Erdsubstruktion des Sitzes ist weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Bei der Suche nach dem fraglichen Erdwerk stieß der Verfasser auf die Villa am Nußbaumerweg 1, die einige interessante Baudetails, wie etwa einen historisierenden Wappenstein aufwies (dieser zeigt einen Vogel, er einen Ring im Schnabel hält). Bei einem Gespräch mit den Hausbewohnern (Fam. Samhaber) wurde die Meinung vorgebracht, wonach die heutige Villa in der 1. H. d. 20. Jhdts. anstelle des Schifer‘schen Ansitzes errichtet worden sein soll, wobei historisches Mauerwerk verwendet wurde. Die angeblich spätgotischen Fenstergewände und der Wappenstein sollen Spolien aus dem abgebrochenen Schifer Sitz sein. Der Bauforscher Roland Forster hegt indes Zweifel am Alter der angesprochenen Bauteile. Vermutlich wurden sie erst beim Bau der Villa angefertigt. Im Theresianischen Gültbuch von 1750 wird der Vorgängerbau der Samhaber-Villa als „Zachisches Haus“ bezeichnet, Besitzer ist der Hofjäger Franz Pointinger bzw. dessen Witwe. Im Alten Grundbuch (1790-93 angelegt) und im Josephinischen Lagebuch von 1787 wird der Vorgängerbau als „Jägermärtelhaus“ bezeichnet. Das Areal gehört eigentlich zur OG Bruck-Waasen, aufgrund der Gemeindezusammenlegung ist die Korrektur allerdings hinfällig. Die im Handbuch angeführte Katastralgemeinde (Peuerbach) ist dennoch falsch, die Rotte Schieferhub liegt in der KG Bruck. B. STRNADT 1868, bes. 319, 430ff. SCHIFFMANN 1935b, 356 SCHIFFMANN 1940, 408 https://de.wikipedia.org/wiki/Freisitz_Schifferhub C.

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