Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

410 11 MG Kematen am Innbach E/11/1 Burgstall E/11/1 Burgstall: In der O. Burgstall, KG. Kematen, neben dem Bh. Burgstaller im Boden überwachsene Grundfesten erkennbar, im Hause ein Keller, der über die umbaute Fläche des Hauses reicht; keine Beurkundung. Lage: 17,9 v.o., 2,5 v.li.o. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag verweist auf den Weiler Burgstall, der bis in die 1990er Jahre die Anwesen vulgo oberes Burgstallergütl in Burgstall 1, unteres Burgstallergütl in Burgstall 2 und vulgo Weberpoint in Burgstall 3 aufwies. Das obere Burgstallergut ist heute nicht mehr vorhanden, das Areal von einem modernen Nachfolgebau überformt. Einige urkundliche Nennungen, die von Norbert Grabherr mit den Objekten Hochhaus (T/13/1) und Burgstaller in Stockham (T/18/3) verknüpft wurden, beziehen sich tatsächlich auf die Ortschaft Burgstall und die hier liegenden Burgstallergüter. Der Weiler gehörte zeitweise zu den Pfarren Pichl bei Wels und Steinerkirchen am Innbach. Da in den älteren historischen Nachrichten nur ein Gut erwähnt wird, dürfte das zweite Gut erst nach einer Erbtrennung entstanden sein. Der Name des Weilers und die auffällige Topographie lassen hier einen ehem. Sitz oder eine ehem. Wehranlage vermuten. Die von Johann Lamprecht angefertigte Planskizze deutet sogar einen Ringwall an, der die drei Gebäude umgeben haben soll. Diese Befestigung ist allerdings weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Erwähnenswert erscheint, dass im Jahre 1965 unter dem Schweinestall des Anwesens vulgo Weberpoint in Burgstall 3 ein mittelalterlicher Erdstall entdeckt wurde (Parz. Nr. 322 = GST-NR 340). Josef Reitinger berichtet von einem im Löß angelegten, unterirdischen Gang, der eine große Kammer mitsamt Nische und Sitzbank aufgewiesen hat. Hier wurden ein Weihbrunnkessel sowie etliche Keramikscherben geborgen, die aus dem 17./18. Jhdt. stammen sollen. Nach einer lokalen Überlieferung soll der Gang bis zum Anwesen vulgo Hof am Haunsberg (Hamersbergergut, Hof am Hamesperg) in Steinerkirchen 7 geführt haben. B. LAMPRECHT 1870/76 SCHIFFMANN 1935a, 168 SCHIFFMANN 1940, 96 FÖ 8, 1961/65, 198 REITINGER 1968, 207f. C. Planskizze von Johann Lamprecht D. 44011 KG Kematen, GST-NR 339, .69, 341/3, 341/2, 342, 340 usw; (nahe) Burgstall 2 + 3 E. X 38786, Y 336887 F. Fragliche / Mögliche Befestigung E/11/2 Hof am Haunsberg E/11/2 Hammerburg: Beim Bh. Hammersberger in der O. und KG. Steinerkirchen, der Flurname „Hammerburg“, nach der örtlichen Überlieferung stand hier eine Burg; im Gelände keine Hinweise erkennbar; keine Beurkundung. Lage: 15,5 v.o., 1,3 v.li.o. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag bezieht sich auf das bäuerliche Anwesen vulgo Hof am Haunsberg (Hamersbergergut, Hof am Hamesperg) in Steinerkirchen 7. Eine Nachfrage bei den Einwohnern des Gutshofes ergab, dass der angeführte Flurname „Hammerburg“ völlig unbekannt ist. Man wies jedoch auf eine alte Überlieferung hin, die von einem „unterirdischen Gang“ spricht, der sich unter dem Hof befunden

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