386 schwächer ausgeprägte, nicht ganz von Hang zu Hang reichende Gräben und eine markante, künstlich ausgehobene Grube mit etwa 7 m Dm. sichtbar. Keine Funde, wohl mittelalterlich.“ Der Landesarchäologe interpretierte das Objekt seinerzeit als mittelalterlichen Burgstall, manche Heimatforscher vermuteten hier jedoch eine „La-Tène-zeitliche Viereckschanze“ im Sinne eines keltischen Heiligtums bzw. Herrensitzes. Bei einer Begehung des Objektes im Jahre 2003 entstand eine alternative Beschreibung der Fundstelle: „Oberhalb der Talschlucht des Schmidgraben-Baches ist ein markanter Bergsporn ausgebildet, der nach Norden und Süden durch steile Abfälle schon auf natürliche Weise geschützt ist. Auf der relativ ebenen Hochfläche besteht ein Erdwerk in Form einer rechteckigen Viereckschanze, die eine Größe von etwa 35 x 30 m aufweist. Die Wallhöhe beträgt bis zu ca. 2 m. Im Westen und Osten sind dem Erdwall tiefe Gräben vorgelegt. Im Norden, am Abfall zum Schmidgraben, fehlt der Wall gänzlich, entweder ist er in die Tiefe gerutscht oder war nie vorhanden.“ Rudolf Litschel berichtet, dass sich am 13. November 1595 landständische Truppen unter der Führung des Obristen Weikhart von Pollheim mit aufständischen Bauern ein Scharmützel geliefert haben, wobei Weikhart's Truppen vernichtend geschlagen wurden. Das Gefecht soll in einem Feld auf der Höhe nächst einem großen Holz, Pollhamerwald genannt, statt gefunden haben. Möglicherweise wurde die Befestigung bei diesen Kriegshandlungen errichtet. Nach Auffassung von Werner Robl, einem Experten der bayerisch-österreichischen Grenzkonflikte, ist die Viereckschanze als geschanztes Feldlager anzusprechen, welches vermutlich anlässlich der bayerischen Invasion vom Sommer 1620 errichtet wurde. Diese zeichnete sich schon etwa ein Jahr zuvor ab, so dass ausreichend Zeit für ein umfangreiches Defensionswerk blieb. B. SCHIFFMANN 1935b, 367 (Schmiedgraben) LITSCHEL 1968, 164 FÖ 9, 1966/70, 160f. (J. Reitinger) STEINGRUBER 2011, 17f. Werner Robl, Oberösterreichische Landesdefension bei Pollham und Gaisedt, Berching 2019 C. D. 44004 KG Forsthof, GST-NR 671/1, 671/2, 674/1, 674/2, 675/2 E. X 39811, Y 348107 F. Schanzwerk
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