Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

383 A. Julius Strnadt erwähnt zwar Schanzwerke, die sich aber nicht am „Ortsrand von Peuerbach“, sondern in der Sallet in der OG St. Willibald befunden haben (→ M/19/2). B. STRNADT 1868, 510f. C. D. E. F. → M/19/2 E/16/4 Schiferhub (Schieferhub) E/16/4 Schiferhueb: Der Sitz der Schifer, ein ritterbürtiges, den Schaunbergern dienstbares Geschlecht, befand sich bei der Schieferhube, dessen Erdsubstruktion oberhalb der Ledererwiese, nächst dem Bh. Schifferhub, O. und KG. Peuerbach, erkennbar ist. 1368 verkaufte Hanns der Schifer dem Graf Johann von Schawnberg sein „gesäzz vnd hueb zu Pewrbach vmb 40 Pfund Pfen.“; 1378 V.23. kauft Chunrad der Zeller von Graf Heinrich von Schawnberg „die Schiver hueb gelegen bey Pewrbach“. Quellen: oöLA, Weinberger Archivalien, Bd. 74, Fasz. 7; oöUB IX/442. Lage: 20,3 v.u., 8,3 v.r.u. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als der angeführte „Bh. Schifferhub“ nicht eruierbar ist. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal zwischen der Rotte Schieferhub und dem sog. Lederer Bach. Die postulierte Erdsubstruktion des Schifer Sitzes ist weder in den historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Bei der Suche nach dem ominösen Erdwerk stieß der Verfasser auf das stattliche Wohngebäude am Nußbaumerweg 1, das einen auffälligen Wappenstein aufwies (dieser zeigt einen Vogel, er einen Ring im Schnabel hält). Bei einem Gespräch mit den Hausbewohnern (Fam. Samhaber) wurde die Meinung vertreten, dass das heutige Gebäude in der 1. H. d. 20. Jhdts. anstelle des Schifer‘schen Ansitzes errichtet wurde. Die spätgotischen(?) Fenstergewände sollen angeblich noch vom Schifer Sitz stammen. Im Theresianischen Gültbuch von 1750 wird der Vorgängerbau der Villa als „Zachisches Haus“ bezeichnte, Besitzer ist der Hofjäger Franz Pointinger bzw. dessen Witwe. Im Alten Grundbuch (1790-93 angelegt) und im Josephinischen Lagebuch von 1787 wird der Vorgängerbau als „Jägermärtelhaus“ bezeichnet. Das Areal gehört eigentlich zur OG Bruck-Waasen, aufgrund der Gemeindezusammenlegung ist die Korrektur allerdings hinfällig. Die angeführte Katastralgemeinde (Peuerbach) ist dennoch falsch, die Rotte Schieferhub liegt in der KG Bruck. B. STRNADT 1868, bes. 319, 430ff. SCHIFFMANN 1935b, 356 C. D. 44201 KG Bruck, GST-NR 249, Nußbaumerweg 1 (?) E. X 32878, Y 356205 F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage

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