Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

372 11 MG Kematen am Innbach E/11/1 Burgstall E/11/1 Burgstall: In der O. Burgstall, KG. Kematen, neben dem Bh. Burgstaller im Boden überwachsene Grundfesten erkennbar, im Hause ein Keller, der über die umbaute Fläche des Hauses reicht; keine Beurkundung. Lage: 17,9 v.o., 2,5 v.li.o. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag verweist auf den Weiler Burgstall, der aus den bäuerlichen Anwesen vulgo oberes Burgstallergütl in Burgstall 1, unteres Burgstallergütl in Burgstall 2 und vulgo Weberpoint in Burgstall 3 bestand. (Das obere Burgstallergut ist heute nicht mehr vorhanden, das Areal von einem modernen Wohngebäude überformt). Der Name des Weilers und seine auffällige Topographie lassen hier einen ehem. Sitz oder eine ehem. Wehranlage vermuten. Die von Johann Evangelist Lamprecht vor 1879 angefertigte Planskizze deutet sogar einen Ringwall an, der die drei Gebäude umgeben haben soll. Diese Befestigung ist allerdings weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Erwähnenswert erscheint aber, dass im Jahre 1965 unter dem Schweinestall des Hauses in Burgstall 3 (Parz. Nr. 322, KG Kematen) ein mittelalterlicher Erdstall entdeckt wurde. Josef Reitinger berichtet von einem im Löß angelegten, unterirdischen Gang, der eine große Kammer mitsamt Nische und Sitzbank aufgewiesen hat. Hier wurden ein Weihbrunnkessel sowie etliche Keramikscherben geborgen, die aus dem 17./18. Jhdt. stammen sollen. Nach einer lokalen Überlieferung soll der Gang bis zum Anwesen vulgo Hof am Haunsberg (Hamersbergergut, Hof am Hamesperg) in Steinerkirchen 7 geführt haben. Einige urkundliche Nennungen, die von Norbert Grabherr mit den Objekten Hochhaus T/13/1 und Burgstaller (Stockham) T/18/3 verknüpft wurden, beziehen sich tatsächlich auf die beiden Burgstallergüter in Burgstall. Der Weiler gehörte zeitweise zu den Pfarren Pichl bei Wels und Steinerkirchen am Innbach. B. LAMPRECHT 1879 SCHIFFMANN 1935a, 168 FÖ 8, 1961/65, 198 REITINGER 1968, 207f. C. Planskizze von Johann Lamprecht D. 44011 KG Kematen, (nahe) Burgstall 2 + 3 E. X 38786, Y 336887 F. Fraglicher / Möglicher Sitz E/11/2 Hof am Haunsberg E/11/2 Hammerburg: Beim Bh. Hammersberger in der O. und KG. Steinerkirchen, der Flurname „Hammerburg“, nach der örtlichen Überlieferung stand hier eine Burg; im Gelände keine Hinweise erkennbar; keine Beurkundung. Lage: 15,5 v.o., 1,3 v.li.o. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag bezieht sich auf das bäuerliche Anwesen vulgo Hof am Haunsberg (Hamersbergergut, Hof am Hamesperg) in Steinerkirchen 7. Eine Nachfrage bei den Einwohnern des Gutshofes ergab, dass der angeführte Flurname „Hammerburg“ völlig unbekannt ist. Man wies jedoch auf eine alte Überlieferung hin, die von einem „unterirdischen Gang“ spricht, der sich unter dem Hof befunden haben soll. Positive Geländemerkmale eines Sitzes oder einer Wehranlage sind in den Digitalen Geländemodellen nicht erkennbar. B. REITINGER 1968, 208

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